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Meteorolithe — Aiethode der kleinsten Quadrate.
Schwefeleisen, Chromeisenerz und metal
lischem Eisen.
3) Chassignit, nur ein Stein von
Chassigny, ein feinkörniger, eisenreicher
Olivin mit wenigen Körnern Chrom
eisenerz.
4) Chladnit (nach Chladni genannt),
nur durch die M. von Bishopville und
Bussi vertreten.
5) Shalkit, der Meteorit von Shalka,
ein feinkörniges Gemenge von Olivin mit
Bronzit.
6) Die kohligen M. von Bokkeveld
und Alais.
7) Eukrit, ein körnig-kristallinisches
Gemenge aus Augit und Anorthit mit
geringem Gehalt an Magnetkies und
metallischem Eisen.
Der Umstand, daß die elementare Zu
sammensetzung der M. dieselbe ist wie
die der Gesteine auf unsrer Erde, spricht
zu gunsten der Entstehung des ganzen
Sonnensystems aus einer gemeinsamen
Nebel - oder Dampfmasse durch Verdich
tung (vgl. Kosmogome). Daß zwischen
Meteoriten und irdischen Gesteinsarten
keine völlige Übereinstimmung herrscht,
darf nicht befremden; denn die Struktur
der Massen hängt jedenfalls ab von der
Größe des Weltkörpers, dem sie angehören,
sowie davon, ob sie von seiner Oberfläche
oder aus dem Innern desselben stammen.
Auch sprechen manche Umstände dafür,
daß die Gesteine des Erdinnern, dessen
Dichte größer ist als die der Oberflächen
gesteine, den Meteoriten ähnlicher sind.
Insbesondere deutet darauf die Auffin
dung von Meteoreisen in einem Basalt
gang der Insel Disko.
Methode der kleinsten Quadrate
heißt ein mathematisches Verfahren zur
Berechnung der wahrscheinlichsten Werte
unbekannter Größen aus Beobachtungen,
deren Anzahl die der Unbekannten über
steigt. Wären unsre Beobachtungen
absolut genau, so würde man zur Be
stimmung der wahren Werte der Unbe
kannten nur ebenso viele Beobachtungen
brauchen, als die Anzahl der Unbekannten
beträgt. So findet man beispielsweise
durch theoretische Betrachtungen, daß die
Länge des Sekundenpendels in der geo
graphischen Breite <p durch die Formel
l=x-{-y sin V
gegeben ist, wobei x und y erfahrungs
mäßig zu bestimmen sind. Wenn man
nun weiß. daß für
cp = 38° 40' 1 — 0,99297 m
Cp = 51 2 1 — 0,99409 m
ist, so hat man zur Bestimmung von x
und y die beiden Gleichungen
0,99297 — X + y ■ 0,39036
0,99409 = X + y ’ 0,60453,
aus denen man auf elementar-algebrai
schem Weg
X '= 0,99093, y — 0,00523
erhält, so daß sich die Formel
1 — 0,99093 + 0,00523 - sin 2 <p
ergibt. Wären nun jene zwei Bestim
mungen der Pendellänge absolut richtig,
so müßte diese Formel die richtige Länge
des Sekundenpendels für jede Breite an
geben. Dies ist aber nicht vollständig
der Fall, vielmehr zeigen die in andern
Breiten beobachteten Pendellängen kleine
Abweichungen von den berechneten Wer
ten, die in der Ungenauigkeit der Beob
achtungen ihren Grund haben. Da es
für uns nicht möglich ist, absolut genaue
Beobachtungen zu gewinnen, so müssen
wir auch bei allen erfahrungsmäßig fest
zustellenden Größen Verzicht leisten auf
die Kenntnis der wahren Werte der un
bekannten Größen und uns begnügen mit
der Ermittelung der wahrscheinlich
sten Werte. Die Berechnung der letztern
ist Gegenstand eines besondern Teils der
Mathematik, welcher den Namen Wahr
scheinlichkeitsrechnung führt. Dieselbe
lehrt, daß diejenigen Werte der Unbe
kannten die wahrscheinlichsten sind, für
welche die Summen der Quadrate der
Fehler (d. h. der Abweichungen zwischen
den beobachteten und den berechneten Wer
ten) den kleinsten Wert erreicht. Nach die
sem Gesetz führt das zur Berechnung dieser
Werte dienende mathematische Verfahren
den Namen M. d. k. Q. Dasselbe ist von
Gauß, als er noch in Göttingen studierte,
gefunden und mit Erfolg zur Berechnung
der Bahn der Ceres benutzt worden, wo
durch deren Wiederauffindnng durch