Full text: Lexikon der Astronomie

26 
Äquatorial. 
ward Grubb in Dublin bei dem großen 
A. der Wiener Sternwarte in Anwendung 
gebracht worden ist, dessen Fernrohr 686 
mm Öffnung hat, zeigt Fig. 2; die Buch 
staben haben hier dieselbe Bedeutung wie 
in Fig. 1. Wesentlich dieselbe Anordnung 
sehen wir auch au dem großen A. der Stern 
warte zu Washington, welches in Fig. 4 
dargestellt ist. Bei der englischen Auf 
stellung dagegen ist die Polarachse an bei 
eingestellt worden ist, so ist mit dem In 
strument noch ein Uhrwerk verbunden, 
welches der Polarachse eine gleichförmige 
Drehung erteilt, so daß in 24 Sternstun 
den gerade eine volle Rotation bewirkt 
wird. Hat man das Fernrohr einmal auf 
einen bestimmten Stern eingestellt, so bleibt 
?s nun beständig auf denselben gerichtet. 
Die Anordnung als A., äquatoriale 
Montierung oder Aufstellung, wird in 
derRegelbeigrößern Fernrohren, nament 
lich bei solchen, die zu Beobachtungen der 
physischen Beschaffenheit der Himmelskör 
per dienen sollen, angewandt, und nur 
einige wenige unter den Riesenteleskopen 
der neuern Zeit sind anders aufgestellt wor 
den. Dahin gehört z. B. das große 40- 
füßige Spiegelteleskop des ältern Herschel, 
welches eine altazimutale Aufstellung (als 
Universalinstrument) hatte. Die Auf- 
Spiegelteleskop zu Melbourne. 
den Enden gestützt, und in ihrer Mitte 
trägt sie die Lager für die fest mit dem 
Fernrohr verbundene Deklinationsachse. 
Vgl. Fig. 3, welche eine Skizze des großen 
Spiegelteleskops der Sternwarte zu Mel 
bourne gibt (vgl. S. 141). Obwohl diese 
Anordnung stabiler erscheint, so hat sie 
doch den Nachteil, daß in gewissen Stel 
lungen die obern Widerlager der Polar 
achse das Gesichtsfeld verdecken. 
Da es beschwerlich sein würde, das A. 
mit der Hand zu bewegen, so daß es bei 
der scheinbaren Drehung des Fixstern- 
himmels dem Stern folgt, auf welchen es 
stellung so großer Instrumente erfordert 
natürlich bedeutende Vorsichtsmaßrebeln, 
damit durch zu großen oder ungleichen 
Druck auf die Achsenlager re. die Stabili 
tät des Instruments nicht gefährdet werde. 
Welche Schwierigkeiten dabei zu überwin 
den sind, ersieht man schon aus den Di 
mensionen und dem Gewicht einiger dieser 
Instrumente. So hat das Fernrohr des 
in Fig. 4 dargestellten, von A. Clark 
gebauten Äquatorials eine Öffnung von 
26 engl. Zoll (660 mm), das aus drei 
Teilen bestehende stählerne Rohr hat 32 
Fuß (9,6 m) Länge, und daS Gewicht des
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.