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Mond.
ähnliches Verhältnis wie bei den zwei
Zeigern einer Uhr. Um 12 Uhr stehen
beide übereinander, entsprechend der Stel
lung von Sonne und Mond zur Zeit des
Neumonds. Nach einer Stunde hat der
große Zeiger eine ganze Umdrehung ge
macht; da aber inzwischen auch der kleine
Zeiger fortgerückt ist, so stehen beide Zei
ger noch nicht iibereinander, vielmehr be
trägt die Zeit, nach deren Ablauf dies ein
tritt, 1 Stunde 5 5 /u Min. (den elften Teil
von 12 Stund.). Vgl. Sqnodischer Umlauf.
Ein andrer M. ist der drakonitische,
Drachen- oder Knotenmonat, die
Zeit, innerhalb deren der Mond wieder zu
demselben Knoten oder Schnittpunkt sei
ner Bahn mit der Ebene der Ekliptik zu
rückkehrt. Da die Verbindungslinie der
beiden Mondknoten, d. h. die Schnittlinie
der Bahnebenen von Mond und Erde, nicht
stillsteht, sondern sich in Zeit von nicht
ganz 19 Jahren gegen die Richtung der
Mondbewegung herumdreht, so hat der
Mond keinen ganzen Umlaufzu vollenden,
um wieder zu demselben Knoten zu kom
men, und die Dauer des drakonitischen
Monats beträgt deshalb nur 27 Tage 5
Stund. 5 Min. 36 Sek. oder 27,21222Tage.
Endlich hat man noch den anoma-
listischen M., die Zeit zwischen zwei
aufeinander folgenden Durchgängen des
Mondes durch den der Erde am nächsten
liegenden Punkt seiner Bahn, das Peri
gäum. Die Linie, welche diesen Punkt
mit dem Erdmittelpunkt verbindet, die
Apsidenlinie der Mondbahn, behält nun
nicht immer dieselbe Richtung, sondern
vollendet in Zeit von weniger als neun
Jahren eine volle Umdrehung in der Rich
tung der Mondbewegung; während eines
siderischen Monats rückt daher dasPerihel
um ungefähr 3%° weiter nach O., wes
halb noch ziemlich 6 Stunden vergehen,
ehe der Mond bis wieder zum Perihel ge
langt. Die Dauer des anomalistischen
Monats ist infolgedessen 27Tage 13Stund.
18 Min. 37,4 Sek. oder 27,55460 Tage.
Vgl. über die Bewegung der Knoten- und
Apsidenlinie den Art. »Mond«.
Mond, im allgemeinen s. v. w. Neben
planet (f. d.), in diesem Artikel speziell der
Trabant der Erde.
Der M. läuft in einer mittlern Ent
fernung von 384,420 lem — 60,27 Erd
halbmessern in Zeit von 27 Tagen 7
Stund. 43 Min. 11,5 Sek. einmal um
die Erde; da die Exzentrizität seiner
Bahn 0,054»i ist, so schwankt sein Abstand
vom Erdmittelpunkt zwischen 405,500
und 363,300 km. Die Bahn ist unter
einem Winkel von 5° 8' 47,9" gegen die
Ebene der Erdbahn geneigt. Infolge der
Anziehung, welche die Sonne und die
Planeten auf den M. ausüben, weicht
seine Bewegung von der rein elliptischen
merklich ab, und insbesondere sind die un
ter den Namen der Evektion, der Varia
tion und der jährlichen Gleichung bekann
ten Störungen von kurzer Periode bemer
kenswert. Von den säkularen Störun
gen sind besonders die Bewegungen der
Kuotcnlinie und der Apsidenlinie bedeu
tend: die erstere geht jährlich durchschnitt
lich 19%° zurück und vollendet in 18
Jahren 218 Tagen einen vollen Umlauf
gegen die Ordnung der Zeichen; die Ap
sidenlinie macht bei jedem Umlauf des
Mondes eine Drehung von ungefähr 3°
in direkter Richtung, sie dreht sich also in
einem Jahr um etwa 40%° und vollendet
einen ganzen Umlauf in 8 Jahren 310
Tagen.
Während eines Umlaufs um die Erde
rotiert der M. zugleich einmal um eine
durch die Erde gehende, gegen seine Bahn
unter 93%° geneigte Achse, daher er uns
im wesentlichen immer dieselbe Seite sei
ner Oberfläche zukehrt; durch die Ungleich
förmigkeit seiner Bewegung und die Nei
gung der Achse werden aber scheinbare
Schwankungen oder Librationen (s. d.)
bewirkt, welche es uns ermöglichen, im
ganzen mehr als die Hälfte der Mond
oberfläche zu sehen.
In mittlerer Entfernung erscheint uns
der M. als eine Scheibe von 31' 4,5"
scheinbarem Durchmesser; sein wahrer
Durchmesser beträgt 3480 km, d. h. 0,273
von dem der Erde. Demnach ist die Ober
fläche etwa 3,7-, das Volumen aber 49,25-
mal kleiner als bei der Erde. Die Masse
beträgt den 79,7 Teil von der Masse der
Erde, und seine mittlere Dichte ist daher
0,6i5 von der der Erde oder 3,4mal so groß