Full text: Lexikon der Astronomie

Österreichische Gestirne — Parabel. 369 
nung nach dem cyklischen Neumond all 
gemein eingeführt. 
Die früheste julianische Ostergrenze ist 
der 21. März, die späteste der 16. April; 
dasselbe gilt für das laufende Jahrhundert 
auch im gregorianischen Kalender. Ostern 
kann daher frühestens auf 22. März und 
spätestens auf 26. April fallen. Ersteres 
fand im gregorianischen Kalender 1818 
statt, letzteres wird 1886 der Fall sein. 
3) Die oben angegebene Rechnung kann 
ersetzt werden durch eine einfache Formel, 
welche Gauß zuerst 1800 gegeben hat. 
Diese Gaußsche Osterformel lautet: 
Man dividiere die gegebene Jahrzahl 
einzeln durch 19, 4 und 7 und nenne 
die Reste a, b und c, 
hierauf dividiere man 19 a mit 
30 und nenne den Rest d, 
s odann dividiere man 2 b + 4 e+6 d+ 
Q mit 7 und nenne den Rest e: 
dann fällt Ostern auf den (22 + d + 
e)ten März oder auf den (ä-s-s—9)ten 
April. 
Im julianifchen Kalender ist beständig 
M—15 und Q=6; im gregorianischen 
aber ist jetzt LI—23 und wächst um 1, 
wenn die Epakte um 1 kleiner wird, die 
Ostergrenze also um einen Tag vorrückt; 
Q ist jetzt—4 und wächst um 1 mit jedem 
gemeinen Schlußjahr eines Jahrhunderts. 
Beispielsweise für 1881 hat man im 
julianifchen Kalender a=0, b—1, c=5; 
19a + M=15, also ä—15, und 2b + 
4c+6d+Q=2 + 20 + 90 + 6=118, 
mithin 6=6. Ostern fällt demnach auf 
den 22+15+6=43. März oder 12. 
April. 
Im gregorianischen Kalender aber ist 
a=0, b=l, e—5; 19a +M=23, also 
d=23;2b+4c+6d + Q=2 + 20 + 
138+4=164, sonach e=3. Demnach 
fällt Ostern auf den 22+23 + 3=48. 
März oder 17. April. 
österreichische Gestirne (Austriaca 
sidera), von dem Jesuiten Malapert 
1627 vorgeschlagene Benennung für die 
Sonnenflecke, denen Tarde 1620 den 
Namen Bourbonische Sterne gege 
ben hatte. Beide hielten sie nämlich für 
dunkle, um die Sonne laufende Körper, 
nicht für Erscheinungen auf der Sonnen 
fläche. 
Ostervollmond, s. Osterrechnung. 
OstPUNkt, s. Htmmel (S. 207). 
Oxmanstown (spr. -manstaun), s. Rosse. 
P. 
Poles, Planetoid (49). 
Palitzfch, Johann Georg, geb. 11. 
Juni 1723 zu Prohlis bei Dresden, lebte 
daselbst als Besitzer eines Bauernguts 
und starb 22. Febr. 1788. In seinen 
Mußestunden beschäftigte er sich eifrig mit 
Botanik und Physik, namentlich aber mit 
Astronomie und war ein fleißiger Beob 
achter des Himmels. Fast einen Monat 
früher als ein andrer Astronom entdeckte 
er 26. Dez. 1758 den Halleyschen Kome 
ten ; auch stellte er 1782 gleichzeitig mit 
Goodrick die Periode der Veränderlichkeit 
des Sterns Algol im Perseus fest. 
Pallas, Planetoid (2). 
Pandora, Planetoid (55). 
Panopäa, Planetoid (70). 
^ Pape, Karl Ferdinand, geb. 4. 
Jan. 1834 zu Verden, studierte anfangs 
Astronomie. 
Theologie in Erlangen, seit 1853 aber 
Mathematik und Physik zu Göttingen, 
1855 Astronomie in Berlin und wurde 
1856, nachdem er kurze Zeit für die däni 
sche Gradmessung thätig gewesen, als 
Observator auf der Sternwarte zu Al 
tona angestellt, starb aber schon 27. Mai 
1862. 
Parabel (griech.), eine zu den Kegel 
schnitten (s. d.) gehörige ebene krumme 
Linie, die in der Astronomie besonders als 
Bahn von Kometen von Wichtigkeit ist. 
1) Die Grundeigenschaft der P. besteht 
darin, daß jeder Punkt derselben gleich 
weit entfernt ist von einem festen Punkte, 
dem Brennpunkt!' (s. Figur), und 
einer festen Geraden f, der Direktrix. 
Ist also P ein beliebiger Punkt der P. und 
LP rechtwinkelig auf F, so muß QP = 
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