Full text: Lexikon der Astronomie

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Perioeci 
reit Ablauf der Frühaufgang des Sirius 
wieder auf den ersten des Monats Thot 
siel (vgl. Hundssternperiode). 
Die P. des Kalippos, 76 Jahre zu 
365 V4 Tagen oder 940 synodische Monate 
umfassend, und 
die Hipparchische P., 4 Kalippische 
Perioden weniger einen Tag oder 304 
Jahre — 3760 synodischen Monaten oder 
111,035 Tage umfassend, wobei 
ein Sonnenjahr — 365,2467 statt 
365,2422 Tage, 
ein synodischer Monat — 29,5306 
statt 29,5304 Tage 
gerechnet sind. 
kerioeci (griech., »Nebenwohner«), 
die Bewohner zweier Punkte von gleich 
großer nördlicher oder gleichgroßer süd 
licher Breite und um 180° verschiedener 
Länge. Sie haben gleiche Jahres-, aber 
entgegengesetzte Tageszeiten. 
Periscii (griech., »ringsum Schatten 
werfende«, »Umschattige«) heißen die Be 
wohner der Polarzonen, weil sich zur Zeit 
des immerwährenden TagS ihr Schatten 
rings um sie herumdreht. 
Perseiden heißen die Sternschnuppen 
des sogen. Laurentiusstromö, die in den 
Nächten um den 10. Aug. fallen und von 
einem Punkt im Sternbild des Perseus 
ausgehen. 
Perseus, Sternbild des nördlichen 
Himmels zwischen 22° und 68° Rektaszen 
sion, 30° und 57° nördlicher Deklination, 
nach Heis 136 dem bloßen Auge sichtbare 
Sterne enthaltend, darunter einen 2. 
Größe und fünf 3. Größe. Seinen Na 
men hat es von dem gleichnamigen grie 
chischen Heros, welcher der Gorgo Medusa 
das Haupt abschlug. Dem Mythus ent 
sprechend, geben die Sternkarten die Figur 
eines Jünglings, der mit der rechten Hand 
das Schwert über seinem Haupt schwingt, 
während er in der linken das Medusen- 
hauvt hält. 
Der hellste Stern, « oder Algenib, 
steht in der rechten Seite der Gestalt. Un 
ter den kleinern Sternen befinden sich 
mehrere mehrfache Sterne: # im linken 
Knie besteht aus einem grünlichen Stern 
3. und einem bläulichen 8. Größe in 9" 
Abstand; ? im linken Fnß, von 3. Größe, I 
— Perseus. 
hat drei Begleiter von 9., 15. und 13. 
Größe in 12,5, 84 und 119" Abstand; i 
am rechten Unterarm, 4. Größe, hat in 
28" Abstand einen Begleiter unter 8. Größe 
und (nach Burnham) noch vier schwächere; 
an der linken Schulter ist ein physischer 
Doppelstern, der Hauptstern ist 4. Größe, 
der 16" entfernte, von W. Herschel 20. 
Aug. 1782 entdeckte Begleiter 10. Größe. 
Bemerkenswert sind ferner zwei ver 
änderliche Sterne: £ oder Algol und <j, 
beide am Kopf der Medusa. Bon diesen 
ist besonders Algol merkwürdig, dessen 
Lichtwechsel schon Montanari 1667 be 
merkt hat; indessen ist die Regelmäßigkeit 
desselben erst 1782 vonG o o d r i ck e erkannt 
worden. Der Stern geht nicht allmählich 
von der größten zur geringsten Helligkeit 
über, sondern er behält seine größte Hellig 
keit, zwischen 2. und 3. Größe, 2 Tage 12 
Stunden lang unverändert bei; dann 
sinkt er in 4 1 /« Stund, bis zur 4. Größe 
herab, verharrt aber nur 7—8 Min. 
in diesem Zustand und erreicht in aber- 
nials 4Vr Stund, wieder die ursprüng 
liche Helligkeit. Die rascheste Abnahme 
der Lichtstärke findet 1 Stund. 26 Min. 
vor dem Minimum, die rascheste Zu 
nahme 1 Stund. 47 Min. nach deniselben 
statt. Die Periode, deren Dauer 1784 
2 Tage 20 Stund. 48 Min. 59,4 Sek. be 
trug, ist, wie Arge land er nachgewiesen, 
im langsamen Abnehmen begriffen und 
war 1842 bereits um 4,2 Sek. kürzer. 
Merkwürdigerweise hat S e e ch i beim Licht 
wechsel keine Veränderung des Spektrums 
zu erkennen vermocht; dasselbe blieb auch 
zur Zeit des Minimums vom ersten Ty 
pus (vgl. Sterntypen). Die verschiedenen 
Erscheinungen deuten darauf hin, daß die 
Veränderlichkeit der Lichtintensität wahr 
scheinlich durch einen dunkeln Körper ver 
ursacht wird, der sich um den Stern be 
wegt und ihn zu gewissen Zeiten teilweise 
bedeckt. Zur Zeit des Minimums würde 
also eine partielle Verfinsterung des leuch 
tenden Körpers eintreten. Die Verkürzung 
der Periode könnte in der Eigenbewegung 
des Sterns begründet sein. Noch sei er 
wähnt, daß der persische Astronom Al 
Sufi im 10. Jahrh, den Algol als gleich 
farbig mit Antares, Aldebaran und andern
	        
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