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Persönliche Gleichung — Pfeil.
heute roten Sternen bezeichnet, während
derselbe gegenwärtig weiß ist.
Bei dem Stern «, dessen Veränderlich
keit zwischen 3,4 und 4,2 Größe Schmidt
1854 erkannte, ist keine regelmäßige Pe
riode nachgewiesen.
Noch sind im P. außer mehreren tele-
skopischen drei schon dem bloßen Auge,
wenn auch nur als schwache Schimmer
erkennbare Sternhaufen zu erwähnen.
Von ihnen bilden die nahe bei einander
stehenden / und h im Schwertgriff, bereit
schon im klassischen Altertum gedacht wird,
eins der prachtvollsten Objekte für daö
Fernrohr. Bei schwacher Vergrößerung
erblickt man sie gleichzeitig im Gesichts
feld. Der östlichere * (Rektaszension 32°
56', Deklination + 56° 34') hat einen
Durchmesser von etwa Va 0 , und Vogel hat
in ihm 176 Sterne, darunter einen 6,5
Größe, bestimmt. Der andre (Rektasz.
32° 14', Dekl. -s- 56° 28') hat etwa 15'
Durchniesser. Ebenso groß ist der dritte
Sternhaufen am linken Ellbogen (Rekt
asz. 38° 22', Dekl. + 42° 12').
Persönliche Gleichung (Personal-
leickung oder persönlicher Fehler)
eißt eine auf physiologischen Ursachen be
ruhende Fehlerquelle bet astronomischen Be-
obachtungeu, auf welche zuerst der Astro
nom Maske ly ne aufmerksam gemacht
hat. In den Annalen der Greenwicher
Sternwarte für 1795 führt derselbe näm
lich Beschwerde darüber, daß sein Gehilfe
Kinnebrookdie Durchgänge der Sterne
durch den Meridianfaden des Passage-
instruments um einige Zehntelsekunden
später beobachte als er selbst. Maskelyne
glaubte, daß sein Assistent bei Schätzung
der Durchgangsmomente nicht das übliche
Verfahren anwende, die Lagen des Sterns
beim letzten Pendelschlag vor und beim
ersten nach dem Durchgang zu fixieren
und aus deren Abständen vom Faden den
Durchgangsmoment zu bestimmen, son
dern daß er sich eines eignen Verfahrens
bediene. Deshalb entließ er denselben trotz
seiner sonstigen Tüchtigkeit. Größere Auf
merksamkeit wurde der persönlichen Glei
chung erst geschenkt, seitdem die sorgfäl
tigen Untersuchungen bekannt wurden,
die Bessel in Königsberg über dieselbe
angestellt. Es ergab sich aus diesen, daß
Bessel die Sterndurchgänge regelmäßig
früher sah als Argelander, Wal-
tz cck und W. Struve. Zugleich stellte
sich heraus, daß die p. G. mit der Zeit
langsamen Veränderungen unterliegt;
zwischen Bessel und Struve war sie 1814
gleich Null, 1821 betrug sie 0,«o und 1823
sogar 1,04 Sekunden. Aus Vergleichungen
von Doppelmessungen haben sich zwischen
Bessel und W. Struve Unterschiede her
ausgestellt, die beträchtlicher sind, als man
erwarten sollte; es scheint also hier eben
falls eine Art persönlicher Gleichung vor
handen zusein. Über weiteres vgl. Radau,
Die persönlichen Fehler (in Carls »Reper
torium der Experimentalphysik« Bd. 1,
S. 202 u. 306; Bd. 2, S. 115; Bd. 4,
S. 147).
Perturbationen, s. v. w. Störungen.
Peters, 1) C hr i st i a nA U g ust F r ie d-
rich, geb. 7. Sept. 1806 zu Hamburg,
unter Schuhmacher auf der Altonaer und
dann unter Bessel auf der Königsberger
Sternwarte thätig, 1834 Assistent an der
Hamburger Sternwarte, 1839 Observa
tor in Pulkowa, 1851 — 54 Professor der
Astronomie in Königsberg, 1854 Direktor
der Sternwarte in Altona und nach deren
Verlegung nach Kiel dort seit 1873 zu
gleich Professor an der Universität, starb
8. Mai 1880. — 2) Christian Hein
rich Friedrich, geb. 19. Sept. 1813 zu
Kaldenbüttel bei Flensburg, war anfangs
bei dem topographischen Büreau in Nea
pel und dann bei der nordamerikanischen
Küstenvermessung beschäftigt; seit Aus
gang der 50er Jahre ist er Direktor der
kleinen Sternwarte zu Clinton im Staat
New Bork, ivo er zahlreiche Planetoiden
entdeckt bat.
Pcucrbach, s. Purbach.
Pfau (Pavo), Sternbild der südlichen
Himmelsvalbkugel.
Pfeil (LaAitta), sehr kleines Stern
bild in der Milchstraße zwischen dem Ad
ler und dem Vorderteil des Fuchses, be
sonders kenntlich durch vier Sterne 4.
Größe, von denen drei in gerader Linie
stehen. Flamsteed und Heis geben die
Anzahl der dem bloßen Auge sichtbaren
Sterne übereinstimmend auf 18 an. Un-