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Planeten (scheinbare Bewegung der untern).
erstem können sich nämlich, wie bereits
erwähnt, nie weit von der Sonne entfer
nen, Merkur nur bis etwa 23°, Venus
46Vr°, während man die obern P. in den
verschiedensten Abständen von der Sonne
beobachten kann. Hiermit sind wesentliche
Verschiedenheiten in der scheinbaren Be
wegung der P. beider Gruppen unter den
Fixsternen verbunden, die wir im nach
stehenden zunächst genauer ins Auge zu
fassen haben, ehe wir daran gehen, ihre
im obigen bereits angedeuteten Ursachen
kennen zu lernen.
Betrachten wir zunächst die Bewegung
des Merkur, wenn er seine größte östliche
Elongation von beiläufig 23° erreicht hat.
Er steht dann am Abendhimmel, und im
t ernrohr sieht man die westliche, der
ionne zugekehrte Hälfte seiner Scheibe
beleuchtet. An den folgenden Abenden
rückt er dann näher und näher an die
Sonne heran, seine Bewegung am Fix-
sternhimmel ist aber immer noch direkt,
d. h. nach O. gerichtet, sie wird indes im
mer langsamer. In 18° östlichem Abstand
hört endlich die Bewegung bezüglich des
Firsternhimmels zeitweilig ganz auf, und
der Planet wird stationär, um nachher
mit immer rascher werdender retrogra
der (nach W. gerichteter) Bewegung sich
mehr und mehr der Sonne zu nähern,
bis er endlich in den Strahlen derselben
verschwindet und für uns unsichtbar wird.
Er ist jetzt in seiner untern Konjunk
tion und kehrt uns seine unbeleuchtete
Seite zu. Von der größten östlichen Elon
gation an wird dabei seine Scheibe in
ihrem scheinbaren Durchmesser immer
größer und größer, während gleichzeitig
die sichelförmige, dem zunehmenden Mond
gleichende Lichtgestalt desselben immer
kleiner wird, bis sie endlich in der untern
Konjunktion ganz verschwindet. In die
ser Konjunktion wird auck der Planet bis
weilen als schwarzerPunkt vor der Sonne
gesehen (s. Durchgang). Nach einiger Zeit
treffen wir dann den P. am Morgenhim
mel auf der Westseite der Sonne, von
welcher er sich mit abnehmender retrogra
der Bewegung mehr und mehr entfernt.
In 18° westlichem Abstand wird er dann
stationär und, die Bewegung geht nun
in die direkte über; aber seine Entfernung
von der Sonne wächst auch ferner noch, bis
er in ungefähr 23° seine größte westliche
Elongation erreicht. Während dieser gan
zen Periode, von der untern Konjunktion
bis zur größten westlichen Elongation,
nimmt der scheinbare Durchmesser des P.
beständig ab, seine Lichtgestalt aber wird
größer und größer; bald nach der Kon
junktion erblickt man im Fernrohr eine
schmale Sichel auf der Ostseite, der Sichel
des abnehmenden Mondes gleichend, die
breiter und breiter wird, bis endlich in 23°
westlicher Elongation die ganze östliche
Hälfte der Planetenscheibe beleuchtet ist.
Von jetzt ail nähert sich der Merkur der
Sonne wieder mit immer rascher werden
der direkter Bewegung, sein scheinbarer
Durchmesser wird dabei immer kleiner,
die Lichtgestalt aber immer größer, bis der
Planet in den Strahlen der Sonne ver
schwindet; er steht jetzt in seiner obern
K o n j u n k t i o n und kehrt uils seine volle
beleuchtete Seite zu. Nach einiger Zeit
wird er nun in der Abenddämmerung
sichtbar, er entfernt sich jetzt mehr und
mehr von der Sonne, sein Durchmesser
wächst, während gleichzeitig die Lichtge
stalt abnimmt, bis endlich in 23° östlicher
Elongation nur noch die westliche Hälfte
der Scheibe beleuchtet ist. Die Bewegung
war während dieser ganzen Zeit direkt
gewesen und bleibt es, wie wir bereits
wissen, auch noch einige Zeit bis zum
nächsten Stillstand. Der Zeitraum, inner
halb dessen diese Veränderungen in der
Stellung des P. zur Sonne von statten
gehen, heißt ein synodischer Umlau f;
derselbe hat beim Merkur die Dauer von
116 Tagen, davon fallen 17 Vr Tage auf
die retrograde Bewegung; der Bogen, den
Merkur bei dieser rückläufigen Bewegung
beschreibt, beträgt 12V-°.
Ähnliche Erscheinungen bietet uns die
Venus dar. Ihre größte östliche oder
westliche Elongation von der Sonne be
trägt aber 46V-°, und die Stillstände fin
den in Abständen von 28° statt. Die ganze
Dauer eines synodischen Umlaufs beträgt
584 Tage, wovon 41 auf die retrograde
Bewegung fallen, während welcher ein
Bogen von 16° durchlaufen wird.