Full text: Lexikon der Astronomie

Asträa — Astrologie. 
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Mars und Jupiter wegen ihres fixstern- 
ähnlichen Aussehens. Jetzt nennt man sie 
gewöhnlich Planetoiden (griech., »pla 
netenähnliche«); der von Littrow vorge 
schlagene Name Zenareiden, der ihre 
Lage zwischen Jupiter (Zeus) und MarS 
(Ares) andeuten sollte, ist ebensowenig in 
Aufnahme gekommen wie der ursprünglich 
von W. Herschel vorgeschlagene Aora 
len (griech., »ungesehene, unsichtbare«). 
Vgl. Planetoiden. 
Asträa, Planetoid (5). 
Astralisch (lat.), s. v. w. asterisch. 
Astrodeiktikon (griech., »Sternzei 
ger«), auch Astrognostikon genannt, 
ein wenig bekanntes und gebrauchtes In 
strument, welches Weigel (gest. 1699 als 
Professor in Jena) angegeben hat, um die 
auf einem Globus verzeichneten Sterne 
leicht und sicher am Himmel aufzufinden. 
Sobald Ulan mittels eines Zeigers einen 
Stern auf dem vorher gehörig orientierten 
Globus fixiert hat, weist eine Absehe auf 
den Stern am Himmel. In verbesserter 
Form hat Böhm (gest. 1868 als Direktor 
der Sternwarte zu Prag) den Gedanken 
in seinem Uranoskop verwirklicht. 
Astrognofie (griech., »Sternkennt 
nis«), die Kenntnis der am Himmel sicht 
baren Sterne, ihrer gegenseitigen Stel 
lung an der scheinbaren Himmelskugel, 
ihrer Benennung und Gruppierung zu 
Sternbildern. 
Astrognostikon, s. Astrodeiktikon. 
Astrograph sgriech., »Sternzeichner«), 
ein von Steinhell in München konstruier 
tes Instrument zum mechanischen und 
schnellen Zeichnen von Sternkarten. Das 
Wesentliche der Einrichtung besteht darin, 
daß gleichzeitig durch ein von O. nach W. 
gerichtetes Fernrohr, vor welchem ein un 
ter 45° geneigter und um seine Achse dreh 
barer Spiegel steht, das Bild der Sterne, 
wenn sie den Meridian passieren, und 
durch eineil zweiten Spiegel das Bild der 
horizontalen Zeichenebene, die unterhalb 
des Okulars des Fernrohrs steht, ins Auge 
gelangen, so daß die Sterne auf diese Ebene 
projiziert erscheinen. Vgl. die genauere 
Beschreibung in Carls »Repertorium der 
physikalischen Technik«, Bd. 1 (1868), 
S. 158. 
Astronomie. 
Astrographie (griech., »Sterubeschrei- 
bung«), der Teil der Astronomie, welcher 
sich mit der Beschreibung der Gruppierung 
der Sterne auf der scheinbaren Himmels 
kugel und des äußern Aussehens derselben, 
ihres Glanzes, ihrer Farbe rc. beschäftigt. 
Astrolabium, von Hipparch angegebe 
nes Instrument zur Beobachtung der Lange 
und Breite der Sterne. Es ist int wesent 
lichen nicht verschieden von der Armillar- 
sphäre (s. d.). Wenn man den Kreis a der 
letztern (vgl. die Figur) in die Kolur der 
Solstitien, b in die Ebene der Ekliptik 
stellt und den doppelten Kreis o um die 
Achse der Ekliptik drehbar macht, so hat 
man ein A., wie es Ptolemäos beschreibt. 
Von den beiden Kreisen c wurde der eine 
auf einen Stern von bekannter Länge ein 
gestellt, um das Instrument zu orientie 
ren; die am andern angebrachten Visiere 
aber dienten zum Einvisieren des zu be 
obachtenden Sterns, worauf inan auf die 
sem Kreis die Breite und auf b die Längen 
differenz ablas. Bei den Seefahrern der 
spätern Zeit war unter dem Namen A. 
ein einfacheres Instrument gebräuchlich, 
um die Höhen der Gestirne zu messen. 
Es bestaild aus einem geteilten Kreis, der 
mittels eines am obersten Punkt ange 
brachten Ringes aufgehängt wurde uild 
sich dann vertikal stellte. Um den Mittel 
punkt war ein Lineal (eine Alhidade) dreh 
bar, die an den Enden mit Dioptern (auf 
recht stehenden Metallplättchen mit kleinen 
Öffnungen) zum Anvisieren des Sterns 
versehen waren. An dem Kreis wurde 
dann die Höhe abgelesen. Die Kreise waren 
entweder aus Messing und dann nur klein 
oder umfangreicher aus Holz hergestellt. 
War bloß einViertel desKreises geteilt, so 
wurde das Instrument ein Quadrant 
genannt. Obwohl schon frühzeitig viel 
fach durch den Jakobsstab verdrängt, blieb 
dieses mangelhafte Instrument doch bis 
ins vorige Jahrhundert im Gebrauch. 
Astrolabium planisphaerium, s. 
Planisphärium. 
^Astrologie (griech., »Sternlehre«), 
Sterndeut ung, die vermeintliche 
Kunst, aus der Stellung der Gestirne 
zukünftige Ereignisse, insbesondere daö 
Schicksal der Menschen, im voraus zu 
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