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Refraktor -
- Repetition.
der Durchmesser dieser Himmelskörper
ungefähr W beträgt, so wird der untere
Rand durch die Strahlenbrechung um
etwa 35', der obere aber nur um 29' erhöht.
Refraktor (lat.), s. v. w. dioptrisches
Fernrohr, s. Fernrohr.
Regensterne, s. v. w. Hyaden.
Regent Ves Jahrs, Jahresregent, s.
Astrologie, S. 39.
Regiomontanus, mit seinem eigent
lichen Namen Johannes Müller, geb.
6. Juni 1436 zu Königsberg in Franken
(daher der lateinische Name N., auch Joan
nes de Monteregio, Kunisperger), Schü
ler Purbachs in Wien, ließ sich nach län-
germ Aufenthalt in Italien und Ungarn
1471 in Nürnberg niedxr, wo er mit Un
terstützung eines vermögenden Bürgers
und Freundes der Astronomie, Bernhard
Walther, Instrumente anfertigen ließ,
mit denen beide beobachteten, auch eine
Druckerei einrichtete. Vom Papst Sir
ius IV. zur Verbesserung des Kalenders
nach Italien gerufen und zum Bischof von
Regensburg ernannt, starb er in Rom 6.
Juli 1476.
Reichenbach 1) Georg von, ausge
zeichneter Konstrukteur astronomischer In
strumente, geb. 24. Aug. 1772 zu Durlach
in Baden, wurde auf der Militärschule
zu Mannheim gebildet und bereiste 1791
bis 1793 England als Pensionär des Kur
fürsten Karl Theodor von Bayern, worauf
er als Leutnant in die bayrische Artille
rie trat. 1804 grünbete er dann auf Ver
anlassung des frühern helvetischen Berg
baudirektors Grüner mit Joseph v.
Utzschneider und dem Uhrmacher Jo
seph Lieb Herr (aus Jmmenstadt) ein
mechanisch-optisches Institut in München
und 1809 mit Utzschneider ein gleiches in
Benediktbeurn, in welch letzteres bald
auch Fraunhofer eintrat. Diese An
stalt zerfiel 1814 in zwei noch bestehende
Teile: die mechanische Abteilung wurde
durch R. und nach dessen Tode durch sei
nen Schüler Traugott Leberecht Erte!
aus Forchheim in Sachsen, die optische
aber durch Utzschneider und Fraunhofer
(später durchMahler undMerz) fortge
führt. 1821 überließ R., nachdem er 1820
Chef des Straßen- undWasserbaubüreaus
für Bayern geworden, sein Institut ganz
an Ertel. Er starb 21. Mai 1826 in
München.—2)Karl von, geb. 12.Febr.
1788 zu Stuttgart, gest. 19. Jan. 1869 m
Leipzig; war bei verschiedenen industriel
len, namentlich hüttenmännischen, Unter
nehmen beteiligt, als Entdecker auf chemi-
schem Gebiet bekannt und hat sich durch
seine Untersuchungen über Meteorite auch
um die Astronomie verdient gemacht.
Rektaszension (lat.) oder Geradauf-
steiguna eines Sterns ist der Bogen des
Himmelsaquators zwischen dem Früh
lingspunkt und dem Deklinationskreis
des Sterns. Sie wird in der Richtung
von W. über S. nach O. von 0—360"
oder auch von 0—24 Stunden gerechnet.
Man findet sie durch Beobachtung der
Durchaangszeiten der Sterne durch den
Meridian: wenn ein Stern 1 Stunde
Sternzeit später durch den Meridian geht
als ein andrer, so beträgt seine R. 1 Stunde
oder 15° mehr als die des letztern.
Relativzahlen der Sonnenflekke
heißen gewisse von Professor Wolf in
Zürich 1850 eingeführte Zahlen, durch
welche er die von verschiedenen Beobach
tern und mit Hilfsmitteln von verschiede
ner Güte gewonnenen Beobachtungen un
ter sich vergleichbar zu machen sucht. Es
sind Produkte, von denen der eine Faktor
für jeden Beobachter und jedes Instrument
durch korrespondierende Beobachtungen be
stimmt wurde, während der andre die
Zahl der beobachteten Gruppen und Flecke
enthält. Vgl. Wolfs »Astronomische Mit
teilungen«, VI (1858) und XIV (1862).
Repetition oder Multiplikation, ein
zuerst von Tobias Mayer angewandtes
Verfahren zur Messung des Vielfachen
eines Winkels, um die Teilungsfehler
der Kreise und die Fehler der Einstellung
teilweise auszugleichen. Bei den dazu
dienenden Instrumenten, den Repeti-
tions- oder Multiplikationskrei
sen, läßt sich der geteilte Kreis (Lim bus)
nach Belieben gegen das Gestell feststellen
oder auch mit dem Fernrohr und der Al-
hidade drehen. Das Verfahren selbst, um
den Winkel zu messen, den die zwei nach
den Punkten A und B gerichteten Linien
einschließen, besteht in folgendem: