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Terpsichore
— Torricelli.
einigen andern sichtbar, selbst als er dem
bloßen Auge bereits wieder entschwunden
war. Lohse auf dem astrophysikalischeu
Observatorium bei Potsdam sucht dies
durch die Annahme zu erklären, daß
die atmosphärische Hülle, welche lichtab
sorbierend die glühenden Dämpfe und
Gase des Sterns umgibt, sich durch
Wärmestrahlung so weit abgekühlt habe,
daß eine chemische Vereinigung ihrer Ele
mente eintrat, wobei Licht und so viel
Wärme entwickelt wurde, daß der im
Überschuß vorhandene Wasserstoff ins
Glühen geriet. Bemerkenswert ist die
Veränderung, die das Spektrum erfuhr,
nachdem der Stern für das bloße Auge ver
schwunden war: im September 1877, wo
er 10,5 Große, und ebenso im Februar
1878, wo er 11,5 Größe war, bestand
nämlich das Spektrum nur aus einer-
einzigen (auch vorher schon vorhandenen)
blauen Linie von 498,7 Milliontel-Milli
meter Wellenlänge. Vgl. Veränderliche Sterne.
Terpsichore, Planetoid (81).
Tethys, der dritte Saturnmond.
Thales aus Milet, der älteste der
ionischen Naturphilosophen, der im Wasser
den Ursprung aller Dinge suchte, wurde
(nach Apollodor) nm 640 v. Ehr. als
Sprößling einer phönikischen Familie ge
boren nnb starb um 548 v. Chr. in Athen.
Nach Herodots Angabe sagte er eine
Sonnenfinsternis voraus, die sich (nach
neuern Berechnungen) 609 v. Chr. er
eignete.
Thalia, Planetoid (23).
Themis, Planetoid (24).
Theodolit, ein Altazimnt (s. d.), wel
cher vorzugsweise zur Messung von Hori-
zontalwinkeln bestiurmt ist, hauptsächlich
in der Geodäsie angewandt.
Thetis, Planetoid (17).
Thisbe, Planetoid (88).
Thyra, Planetoid (115).
Tiden, vgl. Gezeiten.
Tierkreis oder Zodiakus heißt die
schmale zil beiden Seiten der Ekliptik ge
legene Zone des Himmels, innerhalb
deren sich die Sonne, der Mond und die
größern Planeten beständig bewegen. Die
selbe wird von alters her in zwölf gleiche
Teile oder Zeichen (vgl. Sternzeichen) geteilt.
Tierkreislicht, vgl. Zodinkallicht.
Timocharis, s. Aristyll.
Titan, der sechste Saturnmond.
Titania, der dritte Urauusmond.
Titius, Johann Daniel, geb.
2. Jan. 1729 zu Konitz in Westpreußeu,
seit 1756 Professor der Mathematik und
später der Physik an der Universität
Wittenberg, wo er 16. Dez. 1796 starb.
Titiusschc Reihe für die Planetenab
stände von der Sonne, gewöhnlich Bode-
sche Reihe genannt (s. d.).
Titubation des Mondes (v. lat. titu-
bare, »schwanken«), s. w. v. Libration
desselben (s. d.).
Toaldo, Giuseppe, geb. 11. Juli
1719 zu San Lorenzo de Pianezze bei
Vicenza, 1742—52 Professor der Philo
sophie am Seminar zu Padua, 1752 bis
zu seinem Tod, 11. Nov. 1799, Professor
der Astronomie, Geographie und Meteo-
rologie an der Universität Padua. Unter
seiner Leitung wurde 1767—74 auf
Kosten der Republik Venedig die Stern
warte auf einem von Ezzelino III. 1242
erbauten Turm eingerichtet. T. ist be
sonders durch die seit 1769 in Verbindung
mit seinem Neffen Chiminello unter-
nommenen meteorologischen Beobachtun
gen bekannt, auf Grund deren er dem sei
ner Zeit herrschenden Glauben au einen
Einfluß der Gestirne auf die Witterung
entgegentrat und nnr den mit den Jahres
und Tageszeiten wechselnden Einfluß der
Sonnenstrahlung und den des Mondes
auf die atmosphärische Ebbe und Flut
gelten ließ.
Tolosa, Planetoid (138).
Torquctum, ein vonRegiomontan
erfundenes Instrument zur Messung der
Länge und Breite. Es bestand aus einem
parallelzum Äquator aufgestellten geteilten
Kreis, in welchem sich ein zweiter Kreis mit
einem Inder drehte. Fest mit diesem war
ein andrer Kreis verbunden, der parallel
zur Ekliptik lag (der Längenkreis), in wel
chem sich wieder ein Kreis mit Inder be
wegte, und senkrecht auf diesem stand der
Breitenkreis, um dessenMittelpunkt sichein
Lineal mit Dioptern zum Visieren drehte.
Torricelli (spr.-tsch-), Evangelista,
geb. 15.Okt. 1608zu Pianealdoli, Schüler