Full text: Lexikon der Astronomie

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Ulugh Beg - 
Spaniens in Verbindung mit Don Jorge 
Juan y Santacilia (geb. 1713 zu Va 
lencia, gest. 1773 als Kommandant der 
Marinearsenale) an der französischen 
Gradmessung in Peru teil, über welche 
beide 1748 die Schriften: »Beobachtungen 
im Königreich Peru, aus denen die Ge 
stalt und Größe der Erde abgeleitet wer 
den« und »Historische Beschreibung der 
Reise nach Südamerika, um einige Me 
ridiangrade zu messen« veröffentlichten. 
1766 wurde U. Gouverneur von Loui 
siana, trat aber 1780 in Ruhestand und 
starb 5. Juli 1795 zu Isla de Leon bei 
Eadiz. 
Ulugh Beg, mit seinem vollen Namen 
Mirza Mohammed ben Sahroh U., 
Förderer der Astronomie und selbst tüchtiger 
Astronom, geb. 1394 zu Samarkand als 
Enkel Tamerlanö, wurde 1420Mitregent 
seines Vaters, des Schahs Rock Behadur, 
gründete 1434 in Samarkand eine ge 
lehrte Schule und erbaute 1440 eine groß 
artige Sternwarte, aus welcher insbe 
sondere Planetentaseln, die bis zu Keplers 
Zeit für die genauesten galten, und ein 
Sternkatalog hervorgingen. Im zweiten 
Jahr seiner Regierung, 1449, wurde U. 
von seinem ältesten Sohn, Abdallatif, er 
mordet. 
, Umbrie!, der zweite Uranusmond. 
Umlaufszeit, die Zeit, welche ein Him 
melskörper gebraucht zur Vollendung 
eines Umlaufs um einen Zentralkörper. 
Bei den Planeten unterscheidet man: 
1) die fide rische U., die Zeit, in wel 
cher er, von der Sonne betrachtet, einen 
Bogen von 360° in seiner Bahn zurücklegt; 
2) die tropische U., die Zeit, binnen 
welcher er wieder zum Frühlingspunkt 
zurückkehrt; sie ist infolge der Präzession 
kleiner als die vorige; 
3) die synodische U., die Zeit, binnen 
welcher er, von der Erde betrachtet, wieder 
zur Opposition oder Konjunktion zurück 
kehrt; 
4) die anomalistische U., die Zeit 
von einem Durchgang durch das Perihel 
bis zur nächsten, wegen der Bewegung 
der Apsidenlinie von der siderischen U. 
verschieden. 
Über die U. des Mondes vgl. Monat. 
- Uranometrie. 
Umschattige, die Bewohner der pola 
ren Zonen, vgl. Periscii. 
Una, Planetoid (160). 
Undina, Planetoid (92). 
Ungleichheiten der Bewegung nann 
ten die Astronomen des Altertums die 
Abweichungen von der gleichförmigen Be 
wegung im Kreis, die sie an Sonne, 
Mond und Planeten wahrnahmen; vgl. 
Planeten, S. 402. 
Universalinstrument, ältere Bezeich 
nung für Altazimut (s. d.). Kleinere 
Jnstruinente dieser Art werden gewöhn 
lich mit gebrochenem Fernrohr konstruiert, 
indem die untere, nach dem Okular hin 
gelegene Hälfte des Rohrs zugleich die eine 
Hälfte der horizontalen Drehungsachse 
bildet; in der Verlängerung der obern 
Hälfte ist lediglich ein Gegengewicht an 
gebracht. An der Brechungsstelle ist ein 
Prisma eingesetzt, welches die vom Objek 
tiv kommenden Strahlen total reflektiert 
und unter einem rechten Winkel ablenkt. 
Das Okular und das Auge des Beobach 
ters befinden sich bei dieser Anordnung 
immer an derselben Stelle, am Ende der 
Drehungsachse, was sehr bequem ist, na 
mentlich für Beobachtungen in großen 
Höheil. Solche kleine Instrumente sind 
sehr zweckmäßig auf Reisen, um geogra 
phische Ortsbestimmungen vorzunehmen. 
Unschattige, s. Ascü. 
Untere Planeten, die innerhalb der 
Erdbahn um die Sonne lausenden Pla 
neten Merkur und Venus, vgl. Planeten. 
Untergang ver Gestirne, ihr Ver- 
schwinoen unter dem Horizont, vgl. Anf 
und Untergang. 
Unveränderliche Ebene, vgl. Erhaltung 
der Flächen. 
Urania, Planetoid (30). 
Uranographie (griech.), Himmelsbe 
schreibung. 
Uranolithe, s. v. w. Meteorite. 
Uranometrie (griech., »Himmels 
messung«), Bezeichnung für Sternkata 
loge und Sternkarten, aus denen man 
Helligkeit, Farbe und Ort der Sterne er 
sehen kann. In der Geschichte der Astro 
nomie ist bekannt die »Urnnornetrin« 
des Rechtsanwalts Johannes Bayer (s.d.), 
ein 1603 in Augsburg veröffentlichter 
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