Full text: Lexikon der Astronomie

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Wasserschlange 
- Weltsystem. 
des Südlichen Fisches fließt. An den Schul 
tern und am rechten Schenkel stehen Sterne 
3. Größe, in dem lang sich hinziehenden 
Wasserstrom zahlreiche kleinere; am Ende 
dieses Stroms funkelt ein Stern 4. Größe, 
Fomahand, der aber zum Südlichen Fisch 
gerechnet wird. Flamsteed hat 408 dem 
bloßen Auge sichtbare Dterne angegeben, 
nach Heis beträgt aber diese Zahl 146, 
darunter indessen nur vier von 3. Größe, 
alle andern kleiner. Unter den Sternen 
befinden sich mehrere Doppelsterne, dar 
unter: ß, an der linken Schulter, von W. 
Herschel 20. Juli 1782 entdeckt, 3. Größe, 
mit einem Begleiter 11,5 Größe in 33" 
Abstand, nur in lichtstarken Fernrohren 
erkennbar; y, am Krug, 4. Größe, mit 
einem Begleiter 10. Größe in 30" Ab 
stand; ;, nahe beim vorigen, beide Sterne 
grünlichweiß, 4. und 4,i Größe, leicht 
sichtbar. Im Strom ist ferner der ver 
änderliche Stern R zu erwähnen, der in 
ungefähr 400 Tagen zwischen 5,8 und 
unter 11. Größe variiert; er ist von roter 
Farbe, und seine Veränderlichkeit wurde 
1811 von Hardiug entdeckt. Zwei andre 
Veränderliche, 8 von 8.—11. Größe und 
T von 7. Größe bis zum Verschwinden 
variabel, sind teleskopisch. An der rechten 
Schulter befindet sich ein großer Nebel 
von 5—6' Durchmesser. 
Wasserschlange, vgl. Hydra. 
Wasseruhr, s. Uhren. 
Wasserwage, s. Libelle. 
Watson, James Craig, geb. 28. 
Jan. 1838 zu Elgin Point in Westkanada, 
ward Brünnows Stellvertreter und seit 
1863 sein Nachfolger als Direktor der 
Sternwarte zu Ann Arbor in Michigan, 
bis er 1879 die Leitung der neuen Stern 
warte zu Madison in Wisconsin über 
nahm , wo er 23. Nov. 1880 starb. 1870 
beobachtete er in Sizilien die Sonnen 
finsternis vom 22. Dez., 1874 in Peking 
den Venusdurchgang; er ist der Entdecker 
von 23 Planetoiden und Verfasser eines 
schätzbaren Werks über theoretische Astro 
nomie (1867). 
Weber, Heinrich, geb. 1808 zu Wal 
lenbrück in der Grasschaft Ravensberg, 
Elenreirtarlehrer zu Peckeloh bei Vers 
mold, ein Autodidakt in der Astronomie, 
Astronomie. 
der seit einer langen Reihe von Jahren 
über Sonnenflecke und -Fackeln, veränder 
liche Sterne u. dgl. Beobachtungen anstellt. 
Weiß, Edmund, geb. 1837zu Freiwal 
dau in Österreichisch-Schlesien, Professor 
der Astronomie und nach Littrows Tod 
1878 Direktor der Sternwarte in Wien. 
Weiße, Maximilian von, geb. 16. 
Okt. 1798 zu Ladendorf in Österreich, 
anfangs Assistent an der Wiener Stern 
warte, seit 1825 Direktor der Sternwarte 
zu Krakau, starb daselbst 10. Okt. 1863. 
Welt (W e l t g e b äu d e), die Gesamtheit 
aller im Raum befindlichen Körper, in 
sofern man dieselbe als ein geordnetes, 
von bestimmten Gesetzen regiertes Ganze 
ausfaßt, über die Vorstelluugcn, die man 
darüber hatte, vgl. Weltsystem; über die 
Entstehung s. Kosmogonie, über die Dauer 
s. Störungen. 
Weltachse, vgl. Himmelsachse. 
Weltgegenücn, s. Himmelsgegenden. 
Weltpole, die beiden Schnittpunkte der 
Weltachse mit der scheinbaren Himmels 
kugel. Vgl. Pol. 
Weltsystem nennt man die Gesamtheit 
aller Weltkörper, als ein Ganzes gedacht, 
dessen einzelne Glieder nach bestimmten 
Gesetzen voneinander abhängen. Da in 
dessen bis auf die neueste Zeit von den 
Körpern, die außerhalb unsers Sonnen 
systems stehen, abgesehen von der täglichen 
scheinbaren Bewegung, nur sehr wenig be 
kannt war, so hat der Ausdruck W. in 
früherer Zeit in der Geschichte der Astro 
nomie fast durchgängig die Bedeutung von 
Sonnensystem. ' 
Spekulative Ansichten über den Zu 
sammenhang des Weltalls treffen wir zu 
erst bei den Griechen. Wenngleich Chine 
sen und Chaldäer viel eher astronomische 
Beobachtungen angestellt haben, so scheint 
es doch diesen Völkern vorzugsweise auf 
Feststellung des Thatsächlichen angekom 
men zu sein, während der hellenische Geist 
frühzeitig schon die Grenzen der unmittel 
baren Erfahrung zu überschreiten strebte. 
Hanptobjekt der frühsten kosmischen Spe 
kulationen mußte natürlich der Wohnsitz 
des Menschengeschlechts, die Erde, sein. 
Dieselbe wurde von demMilesier Thales 
(um 600 n. Chr.) als eine auf dem Was- 
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