Full text: Lexikon der Astronomie

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Damoiseau 
— Daphne. 
chene D. findet nämlich statt, solange die 
Deklination der Sonne südlich ist, aber 
einen zwischen 90°—<f (Äquatorhöhe des 
Beobachtungsorts) und <p—72 liegenden 
Wert hat. Für eine Polhöhe <p—84° sind 
diese Grenzen 6° und 12°; diese beständige 
D. wird daher unterm 84. Breitengrad etwa 
vom 8.Okt. (—6°Deklination der Sonne) 
bis zum 30.Okt. (Deklination —14°) und 
dann wieder vom 11. Febr. (Deklination 
—14°) bis 5.März dauern. Beispielsweise 
bei S — —10° ist die Sonne mittags 
10—6 — 4° und um Mitternacht 90 + 
10—84 — 16“ unterm Horizont. 
Befindet sich die Sonne in einem noch 
südlichern Teil ihrer Bahn so geht sie 
um Mitternacht tiefer als 18° unter den 
Horizont hinab, die D. beginnt also nach 
Mitternacht, endet vor Mitternacht und 
dauert während der ganzen Zwischenzeit. 
So ist es, während die südliche Dekli 
nation einen Wert zwischen 72° und 
108°—f hat. 
In beographischen Breiten über 84Vü° 
kann die südliche Deklination während der 
fortwährenden Nacht auch noch mehr als 
108°—cp betragen. Dann ist die Sonne 
auch mittags über 18° unterm Horizont, 
und es findet gar keine D. statt. So 
ist es z. B. in der Breite von 86°. Hier 
beginnt bei einer nördlichen Deklination 
der Sonne von 4° der immerwährende 
Tag 30. März und endet 12. Sept. In 
der folgenden Zeit wechseln Tag und Nacht, 
biö die Sonne 3. Okt. 4° südliche De 
klination hat. Die D. dauert die ganze 
Nacht hindurch. Vom 12. Sept. an be 
ginnt die beständige Nacht, anfangs, bis 
30. Okt. bei 14° südlicher Deklination der 
Sonne, mit beständiger D-, dann bis 2. 
Dez. (22° südlicher Deklination) mit D. 
vor und nach Mittag, hierauf vom 2. Dez. 
bis 9. Jan. ohne alle D., vom 9. Jan. bis 
11. Febr. mit D.vor und nach Mittag, zu 
letzt mit beständiger D. bis zum 10. März 
Dann folgt bis 30. März Wechsel von Tag 
undNacht'mit D. währeno der ganzenNacht. 
9) Der Umstand, daß die Abenddämme 
rung aufhört, wenn die Sonne 18° unter 
dem Horizont steht, ist schon von dem er 
wähnten Alhazen zur Ermittelung der 
Höhe der Atmosphäre beitutzt worden. Ist 
nämlich in unsrer Figur B ein Punkt 
der Erdoberfläche, der eben das letzte Däm 
merungslicht empfängt, so muß das Luft 
teilchen 6 der obersten Schicht der Atmo 
sphäre angehören, die überhaupt noch Licht 
zu reflektieren vermag. B 61) stellt dann den 
Horizont von B dar, und der WinkelDOS, 
den der Sonnenstrahl 08 mit diesem Ho 
rizont bildet, ist 18° (bei Alhazen 19°); 
mithin ist B08 = 180°—18° — 162°, 
und die Hälfte B00 ist 81°. In dem bei 
B rechtwinkeligen Dreieck OBC ist also der 
Winkel am Mittelpunkt 0 — 9°. Bezeich 
net man nun noch den Erdhalbmesser OB 
mit r, so hat man (vgl. Trigonometrie) 
r — 0 0 6089°, mithin 0 0 — 
d-h. OC = -^ = r. 0,om, 
und mithin die Höhe der Atmosphäre 
LO — 00 — r — r-0,0124 
oder nahezu V«o des Erdhalbmessers, d. h. 
etwa 79 km oder 10,6 geogr. Meilen. 
Damoiseau(spr.-moàsôh), Ma r i e C h a r- 
les Theodore, Baron de, verdienst 
voller astronomischer Rechner, geb. 9. April 
1768 zu Besancon, widmete sich demMi- 
litärberuf und wurde Artillerieoffizier, 
lebte später eine Zeitlang als Emigrant 
in Deutschland, Piemont und Portugal, 
wo er Vizedirektor der Sternwarte zu Lissa 
bon wurde, kehrte nach Napoleons Sturz 
nach Frankreich zurück und starb 8. Aug. 
1846zu Jssy als Mitglied der Akademie und 
Direktor der Sternwarte der Militärschule 
zu Paris. In früherer Zeit mit Berech 
nung von Kometen beschäftigt, gewann er 
den von der Turiner Akademie ausgeschrie 
benen Preis bezüglich der Wiederkehr des 
Halleyschen Kometen 1835; später beschäf 
tigte er sich mit der Theorie des Mondes 
und veröffentlichte 1824 seine Mondtafeln: 
»Dahles de lu lune foraié68 par laseule 
théorie de l’attraction«. 
Danaë, Planetoid (61). 
Dangos, Malteserritter und Vorsteher 
der Sternwarte auf Malta, gest. 1836 
in Tarbes; ist bekannt durch die von ihm 
vorgegebene Entdeckung eines Kometen 
11. April 1784, die aber 1820 von Encke 
als ein Betrug nachgewiesen wurde. 
Daphne, Planetoid (41).
	        
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