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Derham — Dichte.
r gezogen wird, so stehen die beiden von
0 ausgehenden Linien OA— r-|-h unb
00—r auf den Schenkeln AH und AO
des gesuchten Winkels senkrecht, und cs
ist daher in dem rechtwinkeligen Dreieck
OAC der Winkel 0 — ä, mithin
Für r—6,377,500 m erhält man folgende
Werte von ä:
h
a
h
a
1 m
1' 47"
6 m
4'
21'
2 -
2 31
7 -
4
42
3 -
3 5
8 -
5
2
4 -
3 33
9 -
5
20
5 -
3 59
10 -
5
38
Derham (spr. der-am), William, geb.
26. Nov. 1657 zu Stoughton bei Wor-
cester, seit 1689 Pfarrer in Upminster,
1716 Kanonikus zu Windsor, wo er 5.
April (a. St.) 1735 starb; hat sich beson
ders durch die beiden Schriften: »Physiko-
Theologie« (1713) und »Astro -Theologie«
(1714) bekannt gemacht.
Deszension (lat.), s. v. w. Abstei
gung <s. d.).
Deszcnsionale Differenz, der Unter
schied zwischen schiefer und gerader Ab
steigung (s. d.).
Diagramm des Hipparch, bei den
alten Astronomen die Fig. 2 des Arti
kels Finsternisse, aus oer die Formel
R = n -f- p — g entwickelt wird, deren
sich Hipparch zur Ermittelung der Mond-
und Sonnenparallare bediente. Vgl. Par
allaxe (Parallaxe des Mondes).
Tialyt (dialytisches Fernrohr),
s. Fernrohr.
Diana, Planetoid (78).
Diaphragma (griech., »Scheidewand«,
Blendung), im allgemeinen jede Scheibe,
welche zur Abhaltung von Strahlen dient;
in den Fernrohren insbesondere eine ge
schwärzte, mit zentralerKreisöffnung ver
sehene Scheibe, welche die vom Objektiv
kommenden Nandstrahlen auffängt, so daß
sie nichts zur Entstehung des Bildes bei
tragen können.
Dichotomie (griech., »Halbierung«)
heißt beim Monde die Phase, bei welcher
gerade die Hälfte der uns zugekehrten Seite
desselben erleuchtet ist und die Lichtgrenze
sich für uns als gerade Linie darstellt;
also gleichbedeutend mit Quadratur.
Dichte(Di ch ti gke it) heißt das Quan
tum von Materie, welches in der Raum-
einheit enthalten ist. Da es uns aber an
einem absoluten Maß für die Materie
fehlt, so beurteilen wir ihre Quantität
nur nach ihrer Gravitationswirkung, also
bei den Körpern auf der Erdoberfläche
nach ihrem Gewicht, bei den Körpern im
Weltraum nach der Anziehung, die sic
auf andre Weltkörper ausüben, und die
aus den Bewegungen derselben erkannt
wird. Als Einheit der D. nehmen wir bei
festen und tropfbarflüssigen Körpern die
jenige des Wassers hei einer Temperatur
von 4 Zentesimalgraden an, bei gasför
migen Körpern aber die D. der atmosphä
rischen Luft bei 0° und einem Barometer
stand von 760 mm. Wenn wir also fin
den, daß l ccm eines Körpers 8,4 g wiegt,
während 1 ccm Wasser 1 g wiegt, so hat
dieser Körper die D. 8,4. Statt des Worts
D. wendet man im vorstehenden Sinn
auch den Ausdruck spezifisches Ge
wicht an.
1) Da die Ermittelung der D. irdischer
Körper eine Aufgabe der Physik ist, so
gehen wir hier nicht darauf ein und be
schränken uns im folgenden auf die Be
stimmung der D. der Himmels
körper.
Zunächst nmß daran erinnert werden,
daß eö sich bei diesen Körpern nur um die
mittlere D. handeln kann, weil wir
selbst bei unsrer Erde keine nähere Kennt
nis von dem Gesetz haben, nach welchem
sie aus Stoffen von größerer und geringe
rer D. zusammengesetzt ist. Die mittlere
D. eines Himmelskörpers ergibt sich aber,
wenn man das Gesamtquantum der in
ihm enthaltenen Materie oder seine Masse
dividiert durch sein Volumen. Als Ein
heit für die mittlere D. der Himmelskör
per nimmt man häufig statt der D. des
Wassers auch die mittlere D. der Erde,
deren Bestimmungen der nächste Gegen
stand dieser Auseinandersetzung sein soll.
2) Den wahren Wert der mittlern
D. der Erde hat schon Newton mit dem
Scharfblick, oer dem wahren Genie eigen
ist, ziemlich richtig angegeben. Im 3.