Full text: Die Rheinisch-Hessische Dreieckskette, das Basisnetz bei Bonn, das Niederrheinische Dreiecksnetz (Theil 9)

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Einleitung. 
Mafssystems als ein besonderer Vorzug aufgefafst werden. Allerdings ist 
die sonach vorhandene Gleichförmigkeit keineswegs eine vollkommene, 
weil in der Art der Bestimmung der Konstanten des Mefsapparates, sowie 
bei der Anwendung des letzteren und bei der Berechnung der Ergebnisse 
nicht unbeträchtliche Verschiedenheiten bei den acht Grundlinien vor 
gekommen, und überdies einige von diesen durch thatsächliche grobe 
Fehler (siehe „Hauptdreiecke“, VI. Theil, Seite 116) entstellt sind. 3 ^) 
In unmittelbarer Nähe der Basis von 1892 war bereits im Jahre 1847 
durch den damaligen Oberstlieutenant und Abtheilungsdirigenten der 
Trigonometrischen Abtheilung des Königlich Preufsischen Generalstabes 
Baeyer eine 2134 Meter lange Basis mit dem Besselschen Apparat ge 
messen und festgelegt worden (siehe das nachfolgende Kapitel 3: die alte 
preufsische Basis von 1847). E)ie Endpunkte derselben wurden im Jahre 
1888 bei den Vorarbeiten zur ersten Erkundung der neuen Grundlinie und 
des Vergröfserungsnetzes aufgedeckt und anscheinend durchaus unversehrt 
vorgefunden; jedoch mufste aus mehrfachen Gründen davon Abstand ge 
nommen werden, die Ergebnisse der alten Basis zu benutzen oder die 
Linie derselben für die Neumessung wieder zu verwerthen. 
Vor allen Dingen war die vollständige Neumessung des Vergröfserungs 
netzes ein unbedingtes Erfordernifs, weil das alte Basisnetz weder in Bezug 
auf seine Gestaltung noch in Bezug auf die Anordnung und Genauigkeit 
der Beobachtungen den jetzigen Ansprüchen genügen konnte, auch mehrere 
der ehemaligen Vergröfserungspunkte nicht mehr scharf wiederherzustellen 
waren; die neue Konfiguration des Basisnetzes bedingte aber auch eine 
Verschiebung der Basis-Endpunkte und machte namentlich eine Verlängerung 
der ursprünglichen Grundlinie in hohem Mafse wünschenswerth. Überdies 
war die Unversehrtheit der alten Festlegungen nicht mit hinreichender 
Sicherheit verbürgt, um so mehr als diese wiederholt zu Lehrzwecken 
freigelegt worden waren. 
Gegen die blofse Nachmessung der alten Basis sprach in erster Linie 
der Umstand, dafs dieselbe auf der Chaussee selbst gemessen war. 
Eine solche Messung auf der Chaussee erschien zur Zeit wegen des 
starken Wagenverkehrs, der Nähe des Chausseegrabens, der hindernden 
Chausseebäume und des in dem Jahre der Erkundung in Aussicht ge- 
33 ) Das Kapitel 8 des nachfolgenden Abschnitts II B: „Die Netzausgleichung“ enthält 
eine vergleichende Übersicht über die von der Preufsischen Landestriangulation gemessenen 
Grundlinien und Basisnetze, aus welcher im Besonderen die allmähliche Steigerung der Messungs 
genauigkeit hervorgeht.
	        
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