Sechster Abschnitt.
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hat eine Ungleichheit, welche auf 38 Zeit-Sekunden steigen
kann. Gegenwärtig (1866) beträgt sie 365 T. 5 U 48' 47",5711.
Sie wird in einem Jahrhundert um 0",595 kürzer. Diese ist
das sogenannte Sonnenjahr, oder die Zeit, welche die Wie
derkehr der Jahreszeiten bestimmt.
Die tägliche Bewegung der Erde ist im Mittel 59' 8",3;
sie steigt im Perihel auf 61' IO",! und sinkt im Aphel auf
57' 11",7; lineär gemessen ist sie im Mittel 320797 Meilen.
Die Länge des Perihels der Erdbahn ist 100° 11' 27",3;
es rückt jährlich tropisch um 61",47 fort. Es fällt jetzt fast
genau mit dem Anfang des Jahrs zusammen, so wie das Aphe-
lium mit dem 2. Juli. Binnen 58 Jahren rückt es um einen
Tag vorwärts, und in etwa 21000 Jahren ist es wieder zu
demselben Datum gelangt.
Die Excentricität der Erdbahn ist jetzt 0,01677506 und
ihre Verminderung in einem Jahrhundert ist 0,00004299;
hieraus folgt die grösste Mittelpunktsgleichung = 1° 55' 20",5
und ihre Abnahme in einem Jahrhundert = 17",7.
Die Neigung des Aequators der Erde gegen die Bahn
derselben beträgt 23° 27' 35",8; sie ist in einer Abnahme
begriffen, die jährlich 0",4758 beträgt; sie wird nach Jahr
tausenden bis 21° abnehmen und dann langsam wieder zuneh
men. Die Grenzen, innerhalb deren sie schwankt, sind etwa
6 Grad von einander entfernt.
Da die Bahn der Erde als Grundebene angenommen
wird, so fallen die Begriffe Neigung und Knoten für diese
weg.
Der Punkt, wo der Erdäquator die Ekliptik schneidet,
und zwar der aufsteigende Knoten der letzteren Ebene auf
der ersteren, ist stets Null, denn von ihm aus zählt man die
Längen wie die Bectascensionen. Er weicht jährlich um
50",233 nach Westen zurück. Dieses Zurückweichen ist
nicht ganz gleichförmig: eine der Ungleichheiten rührt von
der Sonne her, ihre Periode ist ein halbes Jahr und sie be
trägt 1",34; eine andere vom Monde, ihre Periode ist die
Knotenperiode des Mondes (18 2 / 3 Jahr) und sie beträgt 16",78.
Man bezeichnet diese Ungleichheiten mit dem Namen Nuta-
tion der Sonne und des Mondes. Andere Ungleichheiten
rühren von der Anziehung der Planeten her: sie sind kleiner,
haben aber weit längere Perioden und wachsen dadurch be
deutend an.
Dieselben Ursachen bewirken auch eine Schwankung in