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Erster Abschnitt.
versehenen Kometen verändern, wie die Planeten, ihre Stel
lung gegen andere Sterne sehr rasch und bleiben meist nur
kurze Zeit sichtbar*). Planeten wie Kometen können daher
eben so wenig wie Sonne und Mond, in eine für alle Zeiten
gültige graphische Darstellung aufgenommen werden, und nur
die Fixsterne bilden demnach den Gegenstand der Himmels
globen und Himmelskarten.
S- 9.
Himmelsgloben stellen die Gestirne an der äusseren
Fläche einer Kugel dar, mithin sowie sie ein jenseit der
scheinbaren Himmelskugel befindlicher Beobachter wahrneh
men würde, so dass sie gleichsam ein Spiegelbild des von
uns gesehenen Firmaments geben**). Die Himmelskarten
dagegen, sowohl allgemeine (Planisphären) als auch specielle,
bilden die Sterne gewöhnlich in natürlicher Lage ab.
Zur Grundlage des Gradnetzes der Himmelskarten und
Himmelskugeln wird gewöhnlich das System des Aequators,
seltner das der Ekliptik gewählt, obwohl die Ekliptik selbst
fast auf allen verzeichnet ist. Die Kugeln werden (ähnlich
wie Erdkugeln) so aufgestellt, dass sie um die Axe des
Aequators beweglich sind und dass dieser Axe selbst ver
schiedene Lagen gegen den Horizont des Globus gegeben wer
den können. .•
Es muss hier vorläufig erwähnt werden, dass man das
grosse Heer der Fixsterne nach Sternbildern gruppirt, und
dass man nach ihrem grossem oder geringem Glanze verschie
dene Grössenklassen derselben annimmt. — Die Stern
bilder haben ihren Ursprung schon im frühesten Alterthume,
und man hat sie nicht allein stets beibehalten, sondern auch
noch mit neuen vermehrt, so dass jetzt der gesammte Fix
sternhimmel in Sternbilder vertheilt ist. Die Bilder selbst
sind meist Heroen des Alterthums, Thiere (auch monströse),
Attribute der Götter und Helden, und (besonders die später
*) Von noch andern Arten der Himmelskörper, sowie von den we
sentlichen Unterschieden derselben, wird weiterhin die Rede sein.
Hier sprechen wir nur im Allgemeinen von der Erscheinung.
**) Doch hat man auch einige Himmelsgloben in sehr grossem Maass
stabe so ausgeführt, dass die Gestirne transparent an der innern Fläche
einer Hohlkugel erscheinen, in deren Mitte Raum für einen oder auch
mehrere Beschauer ist, und auf diesen erscheinen die Gestirne nicht als
Spiegelbild, sondern in ihrer natürlichen Lage. Schon Beyer in Hamburg
verfertigte 1718 zwei hohle Halbkugeln dieser Art, und Petersburg besitzt
einen solchen Globus von 11 Euss Durchmesser. — Auch Sternkegel
hat man zu diesem Zwecke verfertigt. Die Gestirne befinden sich an der
innern Seite des Mantels zweier sehr flacher Kegel.