Die Himmeslkugel und ihre Eintheilung etc.
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eingeführten Sternbilder) neue Erfindungen, Die Sterngrup
pen selbst haben mit den Gegenständen, die das Bild darstellt,
gewöhnlich nicht die entfernteste Aehnlichkeit. — Insbesondere
hat man die Ekliptik und ihre nächste Umgebung (diejenige
Zone, innerhalb deren der Mond und die 8 grösseren Planeten
erscheinen können) der Länge nach in 12 Sternbilder vertheilt,
die unter dem Namen des Thierkreises (Zodiacus) bekannt
sind und deren jedes noch ein eignes Zeichen hat (wiewohl jetzt
zwischen Bild und Zeichen zu unterscheiden ist, wovon nachher).
Die 12 Sternbilder sind:
V Widder. 6p Krebs. =~= Waage, Z Steinbock.
B Stier. <0, Löwe. TTt Scorpion. =c? Wassermann.
II Zwillinge. Tip Jungfrau. / Schütze. X Fische.
Dieb ersten sind nördliche, die 6 letzten südliche Zei
chen in Bezug auf den Aequator. Ausserdem zählten die Al
ten noch 21 Sternbilder nördlich und 15 südlich vom Thier
kreise, überhaupt also 48; die Neueren haben diese Zahl nach
und nach mehr als verdoppelt. Die bessern neuern Karten
zeigen die Bilder selbst gar nicht mehr oder doch nur (wie die
Littrow’sehen, in seinem Himmelsatlas J in schwachen Umrissen:
nur die Grenzen der Regionen, welche den verschiedenen Stern
bildern angehören, werden noch angegeben. Auf den ältern
Karten erschwerten die alles erfüllenden Bilder den Ueberblick
der Sterne sehr. — Die Sterne selbst erhalten verschiedene
Zeichen nach Maassgabe der Grösse (d. h. des Glanzes); ebenso
werden auch die Namen, Buchstaben und Zahlen, wodurch die
Sterne in jedem Sternbilde unterschieden werden, verzeichnet.
S- 10.
Indess haben sowohl Globen als Karten die unvermeid
liche Unbequemlichkeit, dass ihr Gebrauch Nachts im Freien
eine künstliche Beleuchtung erfordert, und dies erschwert ihre
unmittelbare Vergleichung mit dem Himmel. Ueberdies ent
hält eine einzelne Karte nie das Ganze, oder man müsste eine
sehr unbequeme Projection wählen, und Globen stellen es ver
kehrt dar; beides ist für sicheres Auffinden nachtheilig. Das
beste Mittel, den Fixsternhimmel kennen zu lernen, bleibt da
her immer die unmittelbare Anleitung eines Sternkundigen,
wozu sich heitere Frühlings- oder Herbstabende in unsern Kli-
maten am besten eignen. Man beginne diese Studien mit den
jenigen Sternbildern, die bei uns nicht untergehen, und knüpfe
an diese die Sternbilder des Thierkreises. Zu letzteren bedarf
es verschiedener und durch verschiedene Jahreszeiten vertheilter
Abende. Alsdann wird es leicht sein, die übrigen nördlichen,
sowie die bei uns noch sichtbaren südlichen Gestirne kennen