Full text: Der Wunderbau des Weltalls oder populäre Astronomie

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Elfter Abschnitt. 
Jungfrau, Zusammenhängen und dadurch auch dem blossen 
Auge deutlich sichtbar werden. Man muss, um sie deutlich 
zu sehen, wenigstens bis zum südlichen Wendekreise Vordringen. 
Ihre Oerter sind schon von Lacaille bestimmt; sie selbst aber 
sind neuerdings von John Herschel während seines Aufenthalts 
in Feldhuysen am Cap der guten Hoffnung, in den Jahren 
1833 bis 1837, sorgfältig beobachtet und abgebildet worden. 
Das Werk von John Herschel über seine Capbeobachtun 
gen ist jetzt in den Händen der Astronomen. Es entspricht 
vollkommen den hohen Erwartungen, welche die früheren Be 
richte erregten, und vervollständigt auf die erfreulichste Weise 
unsere Kenntniss des südlichen Himmels in jeder Beziehung, 
so weit HerscheVs Hülfsmittel dazu eingerichtet waren. In 
4 Jahren (1834—39) hat er die Zahl der bekannten Nebel 
flecke um 1619 erweitert und wir haben jetzt 4032. Nicht 
wenige derselben sind in genauen und trefflich ausgeführten 
Zeichnungen wiedergegeben. Hierbei sind die beiden M a g e 1- 
lairischen Wolken noch nicht mitgezählt. Diese hat er 
genau untersucht, ihre Einzelheiten gemessen und in Karten 
dargestellt; die kleine Wolke enthält bei ihm 244, die grössere 
919 einzelne Nebelflecke, Sternhaufen und einfache Sterne. 
— Sein früher mit 3346 schliessendes Verzeichnis der Doppel 
sterne geht jetzt bis 5542. Da indess einige hundert der 
selben über 32" Distanz haben , also nach Struve’s Annahme 
nicht mehr in die speciellen Kataloge gehören, andererseits 
aber gegen 600 auf der Nordhemisphäre, grösstentheils in 
Pulkowa, neu entdeckte hinzukommen, so ist die Zahl dieser 
Systeme jetzt gegen 6000. Von den neu entdeckten hat er 
417 sorgfältig und meist mehrfach wiederholt gemessen, von 
sämmtlichen aber die Position und Distanz nebst den Grössen 
der Sterne übersichtlich angegeben. 
Den bedeutendsten Gewinn auf diesem Felde dürfte aber 
die Wissenschaft von dem neuen Teleskop des Lord Rosse 
ziehen, einem Instrument, was an Lichtstärke alle übrigen 
der Vorzeit und Gegenwart, selbst das berühmte Herschel'’sehe, 
weit hinter sich zurücklässt. Es hat eine Brennweite von 
53 Fuss und einen Metallspiegel von 6 Fuss Durchmesser. 
Fünfzehn Jahre der beharrlichsten Bemühungen waren zu 
seiner Vollendung nöthig, am allerschwierigsten war der Guss 
des Spiegels. Seine Vorzüglichkeit wird es am entschiedensten 
bei den Nebelflecken bewähren, denn nicht allein wird es neue 
Tausende ans Licht ziehen, die in keinem andern Bohre er 
blickt werden können, sondern es wird auch viele bisher un 
auflösliche Nebel in Sternpunkte zerlegen und uns Aufschlüsse
	        
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