Full text: Der Wunderbau des Weltalls oder populäre Astronomie

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Zwölfter Abschnitt, 
leicht und sicher durch Meridianbeobachtungen bestimmt 
werden. Wäre die Vergleichung selbst ebenso sicher gewesen, 
so würde diese Methode nichts zu wünschen übrig lassen; 
allein obgleich sie gegenwärtig mit Recht beseitigt ist, so kann 
sie dennoch als der erste gelungene Schritt zu einer genauem 
Kenntniss dieser Himmelskörper angesehen werden und wir 
würden ohne diese Bradley'sehen Positionswinkel über die 
Bahnen einiger wichtigen Doppelsterne, namentlich Castor und 
y Yirginis, noch lange in Unwissenheit bleiben, während sie 
jetzt, ähnlich den Finsternissbeobachtungen der Chaldäer, 
Griechen und Araber, durch den langen Zeitraum, der sie 
von uns trennt, die Ungenauigkeit reichlich vergüten, die man 
dieser Methode zuzuschreiben genöthigt ist. 
§. 254. 
Nur wenige Jahre vor dem Beginn der grossen Arbeit 
Herschers über die Doppelsterne trat Christian Mayer, ein 
Astronom in Mannheim, ganz unerwartet mit Beobachtungen 
von Pixsterntrabanten auf, die ihm, da man sich eine 
unrichtige Idee von der Sache machte, vielen Widerspruch 
und selbst Verspottung zuzogen, aber nichts desto weniger be 
gründet waren. Man bewies weitläufig, was eines Beweises 
kaum bedurft hätte, dass ein mit erborgtem Lichte leuchten 
der und einen Fixstern umkreisender Planet nie von uns ge 
sehen werden könne, und nahm stillschweigend oder ausdrück 
lich an, dass nur dunkle Weltkörper um Sonnen kreisen könnten. 
Erschien auch der Name Fixstern t r a b a n t für jene Zeit 
etwas gewagt (er hat sich später glänzend gerechtfertigt), so 
hatten doch die Beobachtungen jedenfalls ihren unbestrittenen 
Werth. Ch. Mayer gab in seinem Werke (Vertheidigung 
neuer Beobachtungen von Pixsterntrabanten. Mannheim 1778) 
ein Verzeichniss der von ihm beobachteten 80 Sternenpaare, 
von denen 67 den oben angeführten -Sirm'g’schen Klassen an 
gehören, die übrigen 13 einen grösseren Abstand als 32" 
haben. Die meisten sind von ihm neu entdeckt, und manche 
derselben gehören noch jetzt zu den schwierigen Objekten, 
welche nur kräftige Instrumente darzustellen vermögen, wie 
q Herculis, 71 Herculis, e Lyrae, 5 Lyrae, C Aquarii, to Pis- 
cium, und einige andere. Er maass den Abstand in Rectas- 
cension und Declination, freilich nur an Meridianinstrumenten, 
wie man noch viel später häufig gethan hat, und wies, aus 
diesen und den Beobachtungen früherer Astronomen, Verän 
derungen nach, welche sich darin gezeigt hatten. Allerdings.
	        
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