Chronologie. 0P7
Jahres richten. Dies war schon von der Nicänischen
Kirchenversammlung festgesetzt worden.
Dieser Kalender ward sofort in allen katholischen Staaten
eingeführt; in den protestantischen blieb man noch über ein
Jahrhundert hindurch hei dem julianischen, bis endlich, beson
ders durch Leihnitz’ und Weigel’s Bemühungen im J. 1700 die
protestantischen Stände in Deutschland, Holland, Dänemark,
der Schweiz u. s. w. nach dem 18. Februar sogleich auf den
1. März zählten und damit dem gregorianischen Kalender sich
anschlossen. Um ihn jedoch nicht ganz aufzunehmen (was den
strengen Protestanten anstössig war, da die katholische Kirche
diesen Kalender wie einen Glaubensartikel behandelt hatte),
bestimmte man, dass der Ostervollmond nicht wie dort nach
einer cyclischen Rechnung, sondern astronomisch genau bestimmt
werden sollte. Ausserdem wurden viele Namen der Heiligen
verändert. England nahm diesen Kalender erst im Jahre 1752
und Schweden 1753 an, Russland und Griechenland, so wie die
morgenländischen Christen überhaupt, rechnen noch heute nach
dem alten Kalender, wiewohl die Unbequemlichkeiten desselben
in diesen Ländern längst gefühlt worden, und man dort häufig
schon die Daten nach beiden Kalendern angiebt (z. B.
14 / 26 . April), auch in allen wissenschaftlichen Beziehungen aus
schliesslich des neuen Kalenders sich bedient.
Der unerhebliche Unterschied in der Bestimmung des Oster
festes ist im J. 1777 durch Reichstagsbeschluss ebenfalls auf
gehoben worden, und Ostern wird jetzt in der protestantischen
Kirche, wie in der katholischen, cyclisch bestimmt,
§. 292.
Im gregorianischen Kalender hat man, um die einzelnen
Jahre durch bestimmte Merkmale zu unterscheiden, drei
Cyclen eingeführt. Der erste ist der Sonnenzirkel, eine
Periode von 28 Jahren, nach deren Ablauf die Wochentage
wieder an den gleichen Monatstagen wiederkehren. Man addire
9 zur Jahreszahl und dividiré die Summe durch 24, so giebt
der Rest die Zahl des Sonnenzirkels. Im Jahre 1841 ist dieser
Zirkel 2; 1839 war er 28, da die Division keinen Rest übrig
liess. Diese Regel gilt jedoch (im gregor. Kalender) nur für
das gegenwärtige Jahrhundert. Der Sonntagsbuchstab
hängt mit diesem Zirkel zusammen; es ist derjenige Buchstab,
welcher auf den ersten Sonntag des Jahres trifft, wenn man
den 1. Januar mit A, den zweiten mit B. u. s. w. bezeichnet.
Zählt man bis G fort und fängt dann wieder mit A an, so er
hält jeder Sonntag des Jahres denselben Buchstaben. Da aber
im Schaltjahre der 24. Februar keinen Buchstaben erhält, so