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cos. (a -f* b) -J- j/—1 sin. (a -J-b ) = cos. a . cos. b
— sin. a . sin.b-j-|/3I (sin, a . cos. b-j-sin. b . cos. a);
hierauf muß in (3) der mögliche Theil des ersten Theiles dem
möglichen Theile des zweiten, und der Coefficient von im
ersten Theile dem Coefsicienten von j/^I im zweiten Theile
gleichgesetzt werden. So kommt man auf die Gleichungen (1)
zurück, welche demnach beide als in der Formel (2) enthalten
angesehen werden können.
Im Allgemeinen nennt man imaginäre Ausdrücke
(unmögliche Größen) jeden symbolischen Ausdruck von der
Form « -j- ß j/^T, wo a, ß reelle Größen bezeichnen, und
man sagt: zwei imaginäre Ausdrücke
« 4- ß |/^4, y + S j/—L
sind einander gleich, wenn 1) die reellen Theile u und / 2) die
Coefsicienten von j/^T, also ß und <3 einander gleich sind.
Die Gleichheit zweier imaginären Ausdrücke deutet man eben so,
wie die zweier möglichen Größen, durch das Zeichen — an,
und es entsteht dann eine sogenannte imaginäre Gleichung.
Die symbolische Gleichung
tt -s- ß y—1 = y -{- à j/—1
begreift folgende zwei reelle Gleichungen in sich:
« — y, ß — S.
Verschwindet in dem imaginären Ausdrucke
« -j- ß j/^4
der Coefficient ß, so nimmt man an, daß Glied ß sei
Null, und der Ausdruck selbst der reellen Größe a gleich. Dieser
Annahme gemäß sind die möglichen Ausdrücke in den unmög
lichen Ausdrücken mitbegriffen.
Die imaginären Ausdrücke können, eben so gut als die
möglichen Größen, den verschiedenen algebraischen Operationen
unterworfen werden. Verfährt man also bei der Addition, der
Subtraction oder der Multiplication mit zweien oder mehreren
imaginären Ausdrücken nach den für die Rechnung mit reellen
Größen gefundenen Regeln, so ist das Resultat gleichfalls ein
imaginärer Ausdruck und wird ebenfalls die Summe, die Dif-
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