Theilung der Kreislinie und Winkelmessung» 109
Theile eines Grades messen, sondern auch bei einer gerad
linigen Cintheilung, dergleichen man auf Maaßstäben hat,
sehr kleine Theile genau angeben könne. Einige nennen
als Erfinder derselben einen Spanier, Nun ne;, und
glauben, daß daher der Name Nonius komme; andere
halten einen Deutschen, Namens Werner für den Er
finder, woher die Benennung des Instrumentes, Vernier,
stammen soll. Wir wollen die Einrichtung dieses Kunst-
mittels zwar nur in Beziehung auf eine geradlinige Ein
teilung beschreiben; aber es ist sehr leicht, sie auf Grad-
eintheilungen überzutragen.
§. 2. Beschreibung des Nonius.
Es sei Aß (Fig. 104.) ein Stück eines Maaßsta
bes, dessen kleinste Theile, auf welche sich die beigeschrie
benen Zahlen beziehen, wir der Kürze wegen schlechthin
Theile nennen wollen. Auf einem Stäbchen (ID, das
sich bequem an die Theile des Maaßstabes anlegen und
verschieben laßt, mache man folgende Theilung: Gesetzt
man wollte mit Hülfe dieses Maaßstabes noch Zehntel
eines Theiles genau messen; so fasse man auf dem Maaß-
stabe auf das genaueste die Lange von elf Theilen, trage
diese von C bis D aufs Stäbchen, und theile diese Länge
genau in zehn Theile, und schreibe daneben die Zahlen,
wie die Figur zeigt. Dieses Stäbchen ist es, was man
den Nonius (oder Vernier) nennt.
§. 3. Gebrauch des Nonius.
Gefetzt die Linie, welche man messen wollte, wäre
AC, so legt man den Anfangspunkt des Maaßstabes