an der Größe derselben, die lediglich von der Größe ihres
Halbmessers abhängt, nichts ändere. Und daraus könnte
wohl jemand noch einen neuen Scheinbeweis für den Satz
Galileis hernehmen wollen, indem er von der allerdings er
laubten Forderung ausginge, daß man den Kreis mit pm
sich ohne Umfangslinie, den Kreis mit pr aber samt seiner
Umfangslinie denken solle. Dann nämlich würde nach
Hinwegnahme des Kreises mit pm von dem mit pr, wenn
wir von pr zu ab übergehen, in der Tat nur die Umfangs
linie des Kreises mit ah übrigbleiben. Aber auch jetzt
noch ließe sich von keinem Kreise um a ) der sich in einen
einzigen Punkt zusammengezogen habe, sprechen, und noch
viel weniger wäre es erlaubt, sich auf die obige Gleichung
berufen zu wollen, um aus ihr zu folgern, daß der Punkt a
und jene Umfangslinie einander gleich groß wären, da die
besagte Gleichung nur von den Größen der drei Kreise,
sie mögen mit oder ohne Umfangslinien betrachtet werden,
handelt.
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Das eben besprochene Beispiel wurde, wie schon er
wähnt, von seinem Erfinder selbst nicht aufgestellt, um als
Wahrheit angestaunt zu werden. Als ernste Wahrheit aber
lehrt man von der gemeinen Zykloide, sie habe in dem
Punkte, wo sie auf ihre Grundlinie trifft, eine unendlich
große Krümmung oder (was ebensoviel heißt) einen un
endlich kleinen Krümmungshalbmesser und stehe hier in
senkrechter Richtung auf. Es hat dies auch seine völlige
Richtigkeit, versteht man es so, daß der Krümmungs
halbmesser in das Unendliche abnimmt, während der Zy-
kloidalbogen sich der Grundlinie in das Unendliche nähert;
wie auch, daß seine Richtung in dem Punkte des Eintrittes
selbst eine senkrechte ist. Nur was von dem unendlich
kleinen oder zu Null gewordenen Krümmungshalbmesser
gesagt wird, besteht (richtiger ausgedrückt) bloß darin, daß
(weil die Kurve bekanntlich über ihrer Grundlinie nach