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22 Zeit und Raum.
es auch kein Widerspruch, von Größen zu reden, welche
unendlich groß, und anderen, welche unendlich
klein sind, sofern man unter der unendlich großen
Größe nur eine solche versteht, die bei der einmal zu
grunde gelegten Einheit als ein Ganzes erscheint, von
welchem jede endliche Menge dieser Einheiten nur ein Teil
ist; unter der unendlich kleinen Größe aber eine solche,
bei der die Einheit selbst als ein Ganzes erscheint, von
welchem jede endliche Vielheit dieser Größe nur einen
Teil ausmacht. — Die Menge aller Zahlen zeigt sich sofort
als ein nicht zu bestreitendes Beispiel einer unendlich
großen Größe. Als einer Größe, sage ich; freilich aber
nicht als Beispiel einer unendlich großen Zahl; denn eine
Zahl ist diese unendlich große Vielheit allerdings nicht zu
nennen, wie wir nur eben im vorigen Paragraphen be
merkten. Wenn wir dagegen die Größe, die in Beziehung
auf eine zur Einheit angenommene andere unendlich groß
erscheint, nun selbst zur Einheit machen und die vorhin
als Einheit betrachtete mit ihr messen: so wird sich diese
jetzt als unendlich klein darstellen,
*
§ 17-
Eine höchst wichtige Gattung unendlich großer Größen,
die gleichfalls noch nicht in das Gebiet des Wirklichen
gehören, obwohl sie Bestimmungen am Wirklichen sein
können, sind Zeit und Raum. Weder die Zeit noch der
Raum ist etwas Wirkliches; denn sie sind weder Sub
stanzen noch auch Beschaffenheiten an den Substanzen;
sondern sie treten bloß als Bestimmungen an allen unvoll
kommenen (begrenzten, endlichen oder — was auf dasselbe
hinausläuft — abhängigen, geschaffenen) Substanzen auf;
indem sich jede der letzteren fortwährend in einer gewissen
Zeit und auch in einem gewissen Raume befinden muß;
dergestalt, daß jede einfache Substanz zu jedem Zeit
punkte, d. h. in jedem einfachen Teile der Zeit, sich in
irgendeinem einfachen Teile des Raumes, d. h. in irgend-