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der verwendeten Platte entsprechende Auswertekonstante
cb ver wendet. Dieser Wert wird durch Vergleich der
Rahmenmarkenabstände berechnet. Dies kann nach dem
von Gelman [2] angegebenen Verfahren geschehen. Dem
Abstand der Rahmenmarken des „Etalon-Negativs“
entspricht dann der vom Hersteller angegebene c^-Wert.
pie Bildweite cb berechnet sich wie folgt:
Cb — —— Ck • (IS)
a
Darin bedeuten: a = Rahmenmarkenabstand des „Eta
lon-Negativs“
a' = Rahmenmarkenabstand des auszu-
wertenden Bildes
Zur Berechnung mit dem Rechenschieber wird (18) um
gestellt in:
a' — a
Cb = Ck -\ Ck. (19)
a K J
War die Anlage der auszuwertenden Platte in der Weise
fehlerhaft, daß eine Verschwenkung der Platte vorlag, so
bleibt diese Tatsache ohne Einfluß, wenn die als Paßpunkt
dienende Basislatte nahe der Aufnahmeachse des linken
Bildes aufgestellt war.
Die fehlertheoretische Untersuchung der Formel (13)
ergab, daß der Winkel a keinen nennenswerten Einfluß
auf das Ergebnis ausübt, wenn a < 20-7 bleibt. Da dies
gewährleistet ist, behalten bei Verwendung von (13) die
für (14) angestellten Fehlerbetrachtungen volle Gültig
keit.
Können keine Spiegelglasplatten verwendet werden, so
muß wegen der Unebenheit des Maschinenglases mit
höheren Fehlern gerechnet und der mittlere Fehler der
Bildweite mit 0,05 mm angesetzt werden. Die Werte der
Tabelle 1 ändern sich aus diesem Grunde wie folgt:
Tabelle 2
y
[m]
m y
[mm]
m y
y
M m
m y • Mm
[mm]
10
2,6
1:3800
1:25
0,10
20
5,2
1:3800
1:50
0,10
40
11
1:3600
1:100
0,11
60
18
1:3300
1:150
0,12
80
26
1:3100
1:200
0,13
100
36
1:2800
1:250
0,14
160
76
1:2100
1:400
0,19
200
112
1:1800
1:500
0,22
Die Notwendigkeit der Bestimmung von cb bleibt dabei
erhalten.
Für die praktische Auswertung interessiert der mittlere
Fehler eines beliebigen ausgewerteten Punktes nach Lage
und Höhe. Dieser setzt sich zusammen aus den Fehlern
des Paßpunktes, der Einpassung und der Auswertung.
Nachfolgend soll die im Stereoautographen maximal mög-
[2] Gelman, R. N.: Ucet vlijanija neplotnogo prileganija foto-
plastinki pri fototeodolitnoj s emlte (Über den Einfluß nicht
dichten Anliegens der Photoplatte bei der Aufnahme mit dem
Phototheodoliten, russ.). Geodesija i Kartografija, 1959, S. 31—36.
liehe Auswerteentfernung von 400 mm zugrunde gelegt
werden. Die Basis wird mit i/max: 8 angenommen, was bei
Objekten mit geringer Tiefengliederung zu empfehlen ist.
Weiter werden angenommen:
mp x = 0,004 mm
m x ' = m/ = 0,02 mm
Der Fehler eines beliebigen Punktes beträgt:
m y = ][m[ l + mf 2 + mf a (20)
Darin bedeuten: m y , = Fehler des Paßpunktes
m y2 = Fehler der Einpassung
niy 3 = Fehler der Messung
m yi wird aus Tabelle 2 entnommen, für m y2 und m yz gilt:
y 2
m». = m„ = m v (21)
y 2 y 3 b , Ck V x v )
Die Fehlerkomponenten m y ^ und m y2 treten nur bei der
Einpassung des Modells auf. In die eigentliche Auswer
tung gehen sie als systematische Fehler ein und bewirken
einen Maßstabfehler des Modells. Dieser soll nun näher
untersucht werden.
Aus (21) berechnet sich m y2 = 0,06 mm. Die nach den
Regeln der Fehlerfortpflanzung berechneten mittleren
systematischen Fehler my s sind in Tabelle 3 zusammen
gestellt.
Tabelle 3
y
m
m Vs
mm
m Vs
y
10
0,12
1:3300
20
0,12
1:3300
40
0,12
1:3300
60
0,13
1:3100
80
0,14
1:2900
100
0,15
1:2700
160
0,20
1:2000
200
0,23
1:1700
Nimmt man an, daß der mögliche Maximalfehler das
3fache des mittleren Fehlers beträgt, so ergibt sich nach
Tabelle 3, daß der durch das Verfahren bedingte syste
matische Fehler bei Aufnahmeentfernungen bis zu 80 m
auf alle Fälle kleiner als 1:1000 bleibt. Dies dürfte für den
größten Teil aller anfallenden Ai’beiten in diesem Bereich
völlig ausreichend sein.
Als Voraussetzung wurden Modelle mit geringer Tiefen
gliederung angenommen, ihre größte Ausdehnung wird
demnach in der «-Richtung liegen. Im Stereoautographen
ist unter den angegebenen Bedingungen ein «-Bereich von
maximal 270 mm möglich. Bei Verwendung der Über
setzung 1:2 wird die längste Strecke auf dem Zeichen
tisch = 540 mm und deren mittlerer systematischer
Fehler bei y = 80 m, d. h. bei Auswertung im Maßstab
1:100, nach Tabelle 3 d: 0,18 mm betragen. Da auch bei
der Einpassung nach kartierten Paßpunkten keine höhere
Genauigkeit erreicht wird, kann das beschriebene Ver
fahren als völlig gleichwertig bezeichnet werden.
Da die Basislatte 3 Zielmarken besitzt, wird man natür
lich alle 3 Punkte zur Einpassung verwenden. Der Fehler