Full text: Commissions II (Cont.) (Part 4)

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der verwendeten Platte entsprechende Auswertekonstante 
cb ver wendet. Dieser Wert wird durch Vergleich der 
Rahmenmarkenabstände berechnet. Dies kann nach dem 
von Gelman [2] angegebenen Verfahren geschehen. Dem 
Abstand der Rahmenmarken des „Etalon-Negativs“ 
entspricht dann der vom Hersteller angegebene c^-Wert. 
pie Bildweite cb berechnet sich wie folgt: 
Cb — —— Ck • (IS) 
a 
Darin bedeuten: a = Rahmenmarkenabstand des „Eta 
lon-Negativs“ 
a' = Rahmenmarkenabstand des auszu- 
wertenden Bildes 
Zur Berechnung mit dem Rechenschieber wird (18) um 
gestellt in: 
a' — a 
Cb = Ck -\ Ck. (19) 
a K J 
War die Anlage der auszuwertenden Platte in der Weise 
fehlerhaft, daß eine Verschwenkung der Platte vorlag, so 
bleibt diese Tatsache ohne Einfluß, wenn die als Paßpunkt 
dienende Basislatte nahe der Aufnahmeachse des linken 
Bildes aufgestellt war. 
Die fehlertheoretische Untersuchung der Formel (13) 
ergab, daß der Winkel a keinen nennenswerten Einfluß 
auf das Ergebnis ausübt, wenn a < 20-7 bleibt. Da dies 
gewährleistet ist, behalten bei Verwendung von (13) die 
für (14) angestellten Fehlerbetrachtungen volle Gültig 
keit. 
Können keine Spiegelglasplatten verwendet werden, so 
muß wegen der Unebenheit des Maschinenglases mit 
höheren Fehlern gerechnet und der mittlere Fehler der 
Bildweite mit 0,05 mm angesetzt werden. Die Werte der 
Tabelle 1 ändern sich aus diesem Grunde wie folgt: 
Tabelle 2 
y 
[m] 
m y 
[mm] 
m y 
y 
M m 
m y • Mm 
[mm] 
10 
2,6 
1:3800 
1:25 
0,10 
20 
5,2 
1:3800 
1:50 
0,10 
40 
11 
1:3600 
1:100 
0,11 
60 
18 
1:3300 
1:150 
0,12 
80 
26 
1:3100 
1:200 
0,13 
100 
36 
1:2800 
1:250 
0,14 
160 
76 
1:2100 
1:400 
0,19 
200 
112 
1:1800 
1:500 
0,22 
Die Notwendigkeit der Bestimmung von cb bleibt dabei 
erhalten. 
Für die praktische Auswertung interessiert der mittlere 
Fehler eines beliebigen ausgewerteten Punktes nach Lage 
und Höhe. Dieser setzt sich zusammen aus den Fehlern 
des Paßpunktes, der Einpassung und der Auswertung. 
Nachfolgend soll die im Stereoautographen maximal mög- 
[2] Gelman, R. N.: Ucet vlijanija neplotnogo prileganija foto- 
plastinki pri fototeodolitnoj s emlte (Über den Einfluß nicht 
dichten Anliegens der Photoplatte bei der Aufnahme mit dem 
Phototheodoliten, russ.). Geodesija i Kartografija, 1959, S. 31—36. 
liehe Auswerteentfernung von 400 mm zugrunde gelegt 
werden. Die Basis wird mit i/max: 8 angenommen, was bei 
Objekten mit geringer Tiefengliederung zu empfehlen ist. 
Weiter werden angenommen: 
mp x = 0,004 mm 
m x ' = m/ = 0,02 mm 
Der Fehler eines beliebigen Punktes beträgt: 
m y = ][m[ l + mf 2 + mf a (20) 
Darin bedeuten: m y , = Fehler des Paßpunktes 
m y2 = Fehler der Einpassung 
niy 3 = Fehler der Messung 
m yi wird aus Tabelle 2 entnommen, für m y2 und m yz gilt: 
y 2 
m». = m„ = m v (21) 
y 2 y 3 b , Ck V x v ) 
Die Fehlerkomponenten m y ^ und m y2 treten nur bei der 
Einpassung des Modells auf. In die eigentliche Auswer 
tung gehen sie als systematische Fehler ein und bewirken 
einen Maßstabfehler des Modells. Dieser soll nun näher 
untersucht werden. 
Aus (21) berechnet sich m y2 = 0,06 mm. Die nach den 
Regeln der Fehlerfortpflanzung berechneten mittleren 
systematischen Fehler my s sind in Tabelle 3 zusammen 
gestellt. 
Tabelle 3 
y 
m 
m Vs 
mm 
m Vs 
y 
10 
0,12 
1:3300 
20 
0,12 
1:3300 
40 
0,12 
1:3300 
60 
0,13 
1:3100 
80 
0,14 
1:2900 
100 
0,15 
1:2700 
160 
0,20 
1:2000 
200 
0,23 
1:1700 
Nimmt man an, daß der mögliche Maximalfehler das 
3fache des mittleren Fehlers beträgt, so ergibt sich nach 
Tabelle 3, daß der durch das Verfahren bedingte syste 
matische Fehler bei Aufnahmeentfernungen bis zu 80 m 
auf alle Fälle kleiner als 1:1000 bleibt. Dies dürfte für den 
größten Teil aller anfallenden Ai’beiten in diesem Bereich 
völlig ausreichend sein. 
Als Voraussetzung wurden Modelle mit geringer Tiefen 
gliederung angenommen, ihre größte Ausdehnung wird 
demnach in der «-Richtung liegen. Im Stereoautographen 
ist unter den angegebenen Bedingungen ein «-Bereich von 
maximal 270 mm möglich. Bei Verwendung der Über 
setzung 1:2 wird die längste Strecke auf dem Zeichen 
tisch = 540 mm und deren mittlerer systematischer 
Fehler bei y = 80 m, d. h. bei Auswertung im Maßstab 
1:100, nach Tabelle 3 d: 0,18 mm betragen. Da auch bei 
der Einpassung nach kartierten Paßpunkten keine höhere 
Genauigkeit erreicht wird, kann das beschriebene Ver 
fahren als völlig gleichwertig bezeichnet werden. 
Da die Basislatte 3 Zielmarken besitzt, wird man natür 
lich alle 3 Punkte zur Einpassung verwenden. Der Fehler
	        
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