Schweiz 5
Maßstabes für die Projektierung von Bauingenieurwerken in praktisch unzugäng
lichen Geländeabschnitten. Die bisherigen Aufträge wurden in Zusammenarbeit
privater Photogrammeter mit der Schweizerischen Helikoptergesellschaft bewältigt
unter Verwendung einer umgebauten C2-Fliegermeßkamera Wild, Aviotar f =
115 mm, Plattenformat 13/13 cm. Die Kamera, deren endgültiger Einbau im Heli
kopter noch nicht gelöst ist, weist den Vorteil großer Freiheit in der äußeren Orien
tierung auf. Im übrigen haben sich die im Dienst stehenden Vortriebflugzeuge Beechcraft
C45F der Landestopographie und Percival Prince P54 der Vermessungsdirektion in
den zugewiesenen Aufgaben gut bewährt. Die P54 weist einen höhern Plafond
(7500 m) auf, und da die Steuerleitwerke nicht in den Zellenboden, sondern in die
Decke verlegt sind, besteht größte Freiheit für den Einbau von Aufnahmegeräten
im Flugzeugboden. So werden heute regelmäßig für die ökonomische Ausnützung
eines Bildfluges 2 Kameras verschiedener Brennweite eingebaut (siehe Bildbeilage).
Im übrigen werden hauptsächlich die überaus günstigen Sichtverhältnisse sowohl
für den Piloten wie für den Photographen und den Navigator (Glasnase) hoch
geschätzt, ganz besonders im niedrigen Bildflug in engen Gebirgstälern für die
Zwecke der Kataster- und Bauplatzvermessung. Das große Gewicht der P54 (voll
belastet 4830 kg) macht die Steuerbarkeit etwas schwer, hat aber guten Einfluß auf
die Schärfe der Bilder. Bewegungsunschärfen, die sich beim Photographieren aus
leichten Flugzeugen oft einstellen, treten nicht mehr auf.
An Aufnahmekammern stehen folgende Typen im Gebrauch:
Landestopographie: Wild RC5a (Film 18/18) mit Aviotarstutzen f = 210 mm
und Aviogonstutzen f = 115 mm für Senkrecht- und Reihenbildaufnahmen.
— Vermessungsdirektion:
a) Wild RC7a (Platten 15/15) mir Aviotarstutzen f = 170 mm und Aviogon
stutzen f = 100 mm für Senkrecht- und Reihenbildaufnahmen.
b) Wild C2 (Platten 13/13) mit Aviogon f = 115 mm für gezielte Aufnahmen
und Konvergent-Aufnahmepaare.
c) Wild C2 (Platten 13/13) mit C2-Objektiv f = 165 mm für Konvergentauf
nahmepaare, die noch am Autographen A2 ausgewertet werden.
d) Doppelkamera Zeiß 2XMK21 (Film 18/18), Orthometar 18/18 cm, für
Auswertungen am Stereoplanigraphen C3 und G8.
e) Für Versuchsaufnahmen im Dienste der OEEPE wurden auch Aufnahmen
mit der Zeiß RMK 21/18 (Film 18/18), Topar f = 210 mm, ausgeführt.
f) Für Versuchsaufnahmen im Dienste forstlicher Kartierungen wurde die
Wild RC5a (Film 18/18) mit Infragon-Stutzen f= 115 mm benützt.
Die mit diesem Material gesammelten Erfahrungen geben zu folgenden Fest
stellungen Anlaß.
1. Die Weitwinkelobjektive (Aviogon, Infragon) werden für größere Kartierungs
maßstäbe mit Vorteil auch über gebirgigem Gelände verwendet; es werden
damit wirtschaftliche und qualitative Vorteile erreicht: Reduktion der Zahl der
Einpaßpunkte, der Einpaßarbeit, Erhöhung der Höhen- und Lagegenauigkeit
infolge des größeren Basisverhältnisses bei gegebenem Bildmaßstab.
2. Die neuen Hochleistungsobjektive Aviotar, Aviogon, Infratar, Infragon und
Topar trugen entscheidende Fortschritte in die praktische Photogrammetrie;
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