Full text: Einführung in die Buchkunde

Kustoden 165 
schen 
Kustoden 
hern, Kustoden nennt man die unter der letzten Zeile einer Seite bei- 
Lözese gefügten 1—3 Silben vom Anfang der nächsten Seite. Sie sind 
haben zunächst ein Behelf für den Buchbinder, der die einzelnen Bogen 
nst — in der richtigen Reihenfolge und ohne Lücken zusammenlegen 
°hrere mußte, und wurden eigentlich mit der allgemeinen Einführung der 
ndere Seitenzählung und der Signaturen überflüssig. Dann aber dienten 
st am sie auch zur Unterstützung des Lesenden, damit das Auge wäh- 
, bald rend des Umblätterns wenigstens die ersten Silben der nächsten 
ge. Seite voraus erfassen konnte. 
deutet Wie die Seitenzahl, so sind auch die Kustoden im Schriftfeld 
. 1502 störend, und nur die Gewohnheit hat das Auge sich über dieses 
nd Be Vorstehen von ein paar Buchstaben über die Buchseite hinaus hin- 
r oder wegsetzen gelehrt. Sie stehen zumeist in der rechten unteren 
Ecke, nur selten links oder in der Mitte senkrecht gestellt, von 
vrakte- oben nach unten zu lesen. 
nedig, Eingeführt wurden sie in Italien um 1470 im Tacitus des Jo- 
Prae- hannes de Spira, Hain 15218, in Deutschland von Johann Koelhoff 
m SEC, in den beiden Drucken des Jahres 1475 Thomas de Aquino, Quae- 
Aissale stiones de veritate, Hain 1419, und Fliscus, Synonyma, Cop. 2532, 
ce D.S. in Frankreich erst gegen 1520. 
;nedig, Eine reine zeitliche Trennung bei den einzelnen Arten ihrer An- 
Mariae wendung ist nicht leicht möglich, wie aus folgenden Beispielen zu 
1569; ersehen ist: 
Juntae, Ohne Kustoden erschien noch Hagecius ab Hayek. Dialexis de 
Paris, novae et prius incognitae stellae . . . apparitione. Francofurti ad M. 
Idense, 1574. 
Kustoden am Schluß der Lage: Statuta Veneta. Venetiis, Phil. 
fe des Petri 1477, 24. April, Hain 15020, und Franciscus Priscianese. Vi- 
is zum negia, Bartol. Zanetti da Brescia, 1540. 
er über Kustoden auf den Rückseiten der ersten Hälfte der Lage und der 
ist von letzten Rückseite (auf Blatt 1, 2, 3, 6; 1, 2, 3, 4, 8): Sabellicus, De- 
Bruch- cadis Venetarum IV. Venetiis Andr. de Torresanis de Asula, 1487, 
21. Mai, Hain 14053. 
emploi Auf jeder Rückseite: Cicero, Epistolae familiares, Venet. Phil. 
Petri, 1480, 5. Aug. (Copinger 1615) und Hieron. Garimberto, La
	        
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