206 Bruns, Instrumente für Astronomie.
verglichen mit der Torsion eines Drahtes, nur ist die Art und Weise,
wie dies bewirkt wird, eine gänzlich verschiedene.
In Bezug auf die ausgestellten Kartenwerke ist zu bemerken, dass
die Anzahl der Aussteller nur eine sehr geringe war, und zwar wohl
deswegen, weil erst im Jahre vorher die mit dem grossen geographi-
schen Congresse zu Paris verbundene Specialausstellung stattgefunden
hatte. Bei weitem der grösste Theil der Karten ete. gehörte einigen
wenigen, aber sehr umfangreichen Collectionen an, welche sich auf die
Kartographie und Topographie bestimmter Gebiete bezogen. Diese
Collectionen enthielten zum Theil nicht bloss die fertigen Karten und
Pläne, sondern veranschaulichten auch den ganzen Gang der betrefien-
den Arbeit, von den Originalmesstischblättern an bis zur definitiven
Gestalt der Resultate. In dieser Beziehung sind der Reihe nach zu
nennen die Vermessungsarbeiten für England, für Palästina, für Preus-
sen, für Spanien und für die Stadt Hamburg. Die India Survey
hatte ausser ihren eigenen Arbeiten auch noch eine Reihe älterer Kar-
ten eingesendet, welche die historische Entwickelung der geographi-
schen Kenntniss von Indien von den Arbeiten der Portugiesen und
Holländer an illustrirte. Den spanischen und Hamburger Karten waren
ausserdem noch die darauf bezüglichen literarischen Publicationen bei-
gefügt. Die nautischen Karten waren in ähnlicher Weise durch die
Publicationen des englischen hydrographischen Amtes vertreten, wäh-
rend aus der Collection der Londoner geographischen Gesellschaft her-
vorzuheben ist die auf die historische Entwickelung der Polarforschung
bezügliche Kartenserie, und eine stattliche Reihe von Manuscriptkarten
hervorragender Afrikareisender aus den Jahren 1850 bis 1875.
Gegenüber dem Umfange und der Bedeutung der hier aufgeführten
kartographischen Sammlungen trat die an sich nicht bedeutende Zahl
der von anderen Ausstellern eingesandten Gegenstände fast völlig in
den Hintergrund. Es mögen deshalb hier nur zwei Gegenstände ge-
nannt werden: erstens eine Collection von Karten, Zeichnungen, Pho-
tographien und Modellen für den topographischen Unterricht und spe-
ciell für die Lehre vom Terrainzeichnen, von Ch. Delagrave (Paris),
sodann aber eine vom Madrider archäologischen Museum eingesandte
Reproduction der Karte, welche Juan de la Cosa, der Pilot des Co-
lumbus, bei dessen zweiter Reise im Jahre 1500 entworfen hat.
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