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Bei einem Versuchspumpbetrieb in Fig. 42.
Schaffhausen wurde (Schweiz. Bauz. LX,
8. 56) ein Rohr von 450 mm auf 275 ein-
geengt (Fig. 42) und die Druckhöhen beim x
Durchfluß am Piezometer gemessen. Die +------ Sl
en N
Gleichung
Q=0,82.F.V2gh
ergab, durch Eichung, kontrolliert,
bei = 0,45 m Übereinstimmung mit der Messung,
bei h=0,20m 76sl gegen 73 der Messung,
bei A—= 0,80 m 142 sl gegen 146 der Messung.
Im übrigen schwankt u für kreisrunde und rechteckigeÖffnungen in dünner Wand zwischen
0,57 und 0,70.
Versuche an gut abgerundeten großen Öffnungen (b w 3; bei 0,6 -1,0m Höhe
an der Wölfeltalsperre ergaben für die Gleichung Q=u.Fy2gh u-Werte, die bei
h— 6,25 den Wert u = 1,35 erreichten!
Zum Vorhandensein vollständiger Kontraktion gilt als erforderlich, daß die Kanten
der Öffnung mindestens um das 1-- 11/, fache der kleinsten Öffnungsabmessung von der
nächsten Wand entfernt seien.
Wenn ein Teilstück a einer Öffnung vom Gesamtumfang U eine geradlinige
Fortsetzung seiner Gerinnewand darstellt, so ändert sich natürlich der Ausfluß-
koeffizient. Man pflegt dann nach Weißbach und Bidone seinen Wert für
vollständige Kontraktion noch zu multiplizieren
bei rechteckigen Öffnungen mit (1 +- 0,1523 7)
a 11)
bei kreisförmigen Öffnungen mit ( +-0,1280 = |
2, Überfälle. Man unterscheidet gewöhnlich:
a) Vollkommene Überfälle, bei denen der Unterwasserspiegel tiefer liegt, als die
Wehrkrone, und
b) Unvollkommene Überfälle, bei denen dies nicht der Fall ist. Für Wassermes-
sungen kommen gewöhnlich nur vollkommene Überfälle in Betracht.
Ist B die Gerinnebreite, b die Überfallbreite, so bezeichnet man Überfälle mit
B=b (einseitige Kontraktion als Bazin-Überfälle oder Castelsche Überfälle, mit b< _B
(dreiseitige Kontraktion) als Poncelet-Überfälle. Die Verwendung der Bazin-Überfälle
ist für Messungszwecke am empfehlenswertesten.
Wir werden daher im folgenden, wo wir nur den Messungszweck der Überfälle
im Auge haben, lediglich vollkommene Überfälle betrachten. Für weitere
Angaben vergleiche man des Verfassers Hydraulisches Rechnen, 2. Aufl., Stuttgart 1912.
Wird in Fig. 38 A, — 0, so geht die Öffnung in einen Wandausschnitt über und
man erhält aus Gleichung 8)
En rt aa