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Auch dieses Beispiel läßt von einer Konstanz der Größe V=N — A nichts bemerken.
Eine derartige Konstanz kann aber überhaupt nur durch Zufall zustande kommen;
es wäre besser gewesen, wenn die Ausnahme der Quellgebiete Rheinlands und West-
falens nie erwähnt worden wäre. Denn die dauernd wechselnden Verhältnisse der Tem-
peratur, Niederschläge, Vegetation, Bodenoberflächen- und Untergrundbeschaffenheit
machen eine solche Konstanz doch in den weitaus meisten Fällen unmöglich und ver-
bieten jedenfalls, in irgend einem Fall die Konstanz der Größe V=N — Avonvorn-
herein anzunehmen.
4. Methoden von Lueger und Herbst. Es kann erwünscht sein, die Abtluß-
werte auch mit Rücksicht auf ihr An- und Abschwellen während und nach Niederschlägen
kennen zu lernen. Hierfür sind zwei Methoden von Lueger und von Herbst ausgebildet
worden. Die Luegersche Methode in der ersten Auflage dieses Werkes, Seite 192, und
in der Zeitschr. des österr. Architekten- und Ingenieurvereins 1885, 8. 77 gibt, wie wir
uns durch praktische Benutzung überzeugt haben, bequeme Formeln und plausible Re-
sultate. Wir verweisen auf die oben genannten allgemein zugänglichen Quellen und
führen hier die weniger zugängliche Methode von Dr. Herbst!) an.
An Stelle der vielgestaltigen tatsächlichen Abflußfläche führt Herbst eine recht-
eckige Ersatzebene ein, welche folgende Eigenschaften besitzt:
1. Ihre Neigung muß gleich dem mittleren Böschungswinkel 9 der gegebenen
topographischen Fläche sein.
2. Ihre mittlere Erhebung über einer durch Fio. 52.
ihre untere wagrechte Kante liegenden Horizontal- 2
ebene muß gleich der mittleren Höhe der gegebenen |
Fläche sein, daher ihre größte Höhe gleich der
doppelten mittleren. EB
3. Der Flächeninhalt H des Ersatzrechtecks er
muß gleich dertatsächlichen Niederschlagsflächesein.
Dann ergibt sich:
Esan re ) HH. Aug
p s 2h
: sS =
sın p tg
Als sekundliche Abflußmenge eines Gebietes erhält Herbst:
VD k.hVloy.T'
wo k ein Geschwindigkeitskoeffizient und 7 = r t die jeweilige Wassertiefe ist. Ist näm-
lich die mittlere sekundliche Regendichte bis zur Erreichung des Abflußgrößtwertesz”,
dann entspricht ihr mit » als Abflußkoeffizient des Gebietes die Abflußhöher’=n.r"
und es ist r=r’. cos p die Dicke der sekundlich senkrecht auf die Ersatzebene aufge-
tragenen Wasserschicht. Nach der Zeit t ist also ze ?=T. Den Geschwindigkeitskoef-
fizienten k erhält man auf Grund von Beobachtungen aus der Gleichung für ®.
Die Bestimmung von r’’ ist umständlich, wie dies bei derartigen meteorologischen
Faktoren zu erwarten ist. In bezug auf diesen die Methode selbst nicht direkt berühren-
den Punkt sei auf die Originalarbeit verwiesen.
!) Herbst: Ermittlung einer Beziehung zwischen der Niederschlagsmenge in einem
Flußgebiete und der größtmöglichen Abflußmenge in demselben. Diss. München 1895.