Full text: Vorkenntnisse und Hilfswissenschaften, die Hydrologie, die Wassergewinnung (2,a)

     
  
EB 
fortzuschreiten, während an anderen Stellen Risse und röhrenförmige Hohlräume direkt 
in die Tiefe führen, und so das Wasser ohne Aufenthalt dem vorhandenen Grundwasser- 
spiegel zuleiten. Dasselbe Prinzip der Ungleichartigkeit gilt 
sber für. alle Zustande und Vorgänge Am Undbergrundg, 
mögen sıe geolosısceher, physikalischer, chemischer 
oder hydrologiıscher Natur sein. 
$ 45, Die Wasserdurchlässigkeit der Bodenschichten. 
1. Allgemeines. Die Fähigkeit verschiedener Gebirgsarten, dem Wasser durch 
die Poren des Gesteines freien Abfluß nach unten zu gestatten, dasselbe durch- 
sickern, durchfiltrieren zu lassen, ist an sich im allgemeinen gering 
und bei den einzelnen Gesteinsarten verschieden. Sie ist für eine mäßige Druckhöhe nahe- 
zu gleich Null bei Tonen, glasigen Mineralien usw., äußerst gering bei Graniten, Gneis, 
Syeniten, Porphyren usw., größer schon bei den Schichten der Flözgebirge, bei einigen 
Basaltarten und Kalkgesteinen. Einen Maßstab für die geringe Fähigkeit sehr vieler 
Gesteine, das Wasser durch die Poren filtrieren zu lassen, gewährt der Umstand, daß 
wir durch entsprechende Aushöhlung kompakter Gesteine Wasserbehälter herstellen, 
welche von ihrem Inhalte nur oder fast nur durch Verdunstung verlieren. Wenn mithin 
kompakte, unter sich gleichmäßig verbundene, zusammenhängende Gesteinsarten die 
Erdoberfläche bilden würden, so könnte wahrscheinlich nur äußerst wenig Wasser durch 
Versickerung in den Boden gelangen. 
In Wirklichkeit treffen wir indessen die Massen der Gebirge nur ausnahmsweise 
in größeren Erstreckungen in zusammenhängendem Zustand an; meistens sind dieselben 
in größere und kleinere Stücke zerteilt oder enthalten Spalten, Klüfte und Hohlräume, 
welche sowohl im Innern des Gebirges vorhanden sind, als auch nach der Erdoberfläche 
hin sich erstrecken. Durch solche Spalten usw. bilden an sich undurchlässige Gesteine 
durchlässige Schichten. Ausnahmsweise sind Schichten vorhanden, welche in großer 
Ausdehnung kompakt oder durch tonige Zwischenlagerungen in den Spalten und Klüften 
ausgefüllt oder durch andere mineralische Substanzen zu einem zusammenhängenden 
Ganzen verkittet sind; solche Schichten haben die gleichen Eigenschaften, wie das feste, 
kompakte Gestein und setzen dem Eindringen des Wassers, insbesondere aber dem Durch- 
fließen desselben so große Widerstände entgegen, daß wir sie im gewöhnlichen Sprach- 
gebrauchealsundurchlässige oder wassertragende bezeichnen. Man unterscheidet 
nach Vorstehendem zwischen Schichten, die im Kleinen und solchen, die im 
Großen (durch Spalten usw.) durchlässig sind. Zur ersten Gruppe gehören 
Sand, Lehm, Torf, Sandsteine, zur zweiten Kalkgebirge, die meisten Sandsteinschichten, 
Geröll-und Kieslagen. 
Durch die sich zur Erdoberfläche erstreckenden Spalten und Klüfte, überhaupt 
durch die zwischen den Trümmern der Gesteine und in diesen selbst befindlichen Hohl- 
räume findet das auf die Erdoberfläche gelangende flüssige Wasser hauptsächlich seinen 
Weg nach der Tiefe. Die Zertrümmerung der Gesteine hat an der Oberfläche des Bodens 
in der Regel ihr Maximum erreicht; die hier befindlichen zerbröckelten und zerriebenen, 
irgendeinem festen Gesteine entstammenden Trümmer gestatten vielfach jenen Wasser- 
durchfluß, welchen man als Bewegung des Grundwassers im speziellen Sinn bezeichnet 
und bilden im allgemeinen die Bodendecke für die darunter befindlichen Felsmassen. 
Ausnahmsweise nur treten, wie im Karstgebirge und an anderen Orten die nackten durch- 
   
     
    
    
    
   
  
  
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.