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verständlich kann eine und dieselbe Quelle häufig zu mehreren dieser Kategorien gerechnet
werden.
1. Schichtquellen. Die Quellen entspringen auf der Linie, nach welcher die
Grenzfläche zwischen einer oberen wasserdurchlässigen und wasserführenden und einer
unteren wasserundurchlässigen Schicht die Erdoberfläche schneidet.
Dabei sind zunächst die undurchlässigen Schichten als vollkommen un-
durchlässig vorausgesetzt. Bei allen Abweichungen hiervon erleiden die Erscheinun-
gen z. T. sehr eingreifende, das Typische bisweilen geradezu umkehrende Modifi-
kationen. — Ist die oben genannte Grenzlinie eine Gerade, so ist sie mehr oder
weniger gleichmäßig mit Quellen besetzt, hat sie aber Einbuchtungen durch Seiten-
täler, so wird das Grundwasser dorthin gezogen und die geraden Talwände zeigen keine
oder fast keine Quellen mehr.
a) Tal mit parallel laufen-
den geneigten Schichten,
Fig. 78. Ist Schicht I durchlässig,
Schicht II undurchlässig, so treten in
der Höhenlinie « Reihenquellen auf. Die
einzelnen Quellaustritte sind natur-
gemäß meist nicht sehr ergiebig.
Ist Schicht II durchlässig, Schicht
II undurchlässie, so treten die bei b
möglichen Reihenquellen entweder aus
oder sie versinken in den Talalluvionen: eine Grundwasserfassung wird notwendig,
wenn man die Quellen nicht auf der Schicht bc rückwärts verfolgen und dort (in
Stollen) fassen will.
Fig. 78.
Fig. 79. b) Berg mit parallel lau-
“ fenden geneigten Schichten,
ot Fig. 79. Eine Wassergewinnung durch
f I ;
EN Tiefbrunnen kann erfolgreich sein. Auf
en I dem Königstein in Sachsen befindet sich
= | ein derartiger Brunnen von 152 m Tiefe.
\Wasserhorizont N c) Talmit parallelen (nahe-
WE TG (17% zu) horizontalen Schichten,
Fig. 80. Hier empfiehlt es sich in erster
Linie die Alluvionen nach Grundwasser abzusuchen, da mächtigere Quellaustritte un-
wahrscheinlich sind.
d) Täler mitsynklinalen Schichten, Fig. 81. Hier können auf beiden
Talseiten Reihenquellen @ auftreten. Ihr hydrographisches Einzugsgebiet entspricht
Fig. 81.
Fig. 80.
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