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haltige Quelle wurde in Nordamerika gefunden (Zeitschr. für Nahrungs- und Genuß-
mittel 1892, 8. 202).
17. Organische Substanz. Huminstoffe. Man bezeichnet als organische
Substanz die Gesamtheit der ineinem Wasser enthaltenen,
nicht oxydierten (mineralisierten) organischen Stoffe, die ebenso
gut von harmlosen pflanzlichen, als von weniger harmlosen tierischen Resten herrühren
können. Dampft man eine Wasserprobe ein, so bleibt nach dem vollkommenen Trocknen
ein Rest, der als Abdampfrückstand bezeichnet wird. Glüht man diesen aus,
so bleibt als Rest aller durch Glühen flüchtig gewordenen Substanzen (organische Sub-
stanz, Humus, Kristallwasser, Kohlensäure der primären und sekundären Karbonate)
per Glührückstand, lediglich aus anorganischen Stoffen bestehend. Der Glüh-
verlust besteht einmal aus den verbrannten organischen Stoffen, sodann aus anderen
beim Glühen verflüchtigten Materialien (z. B. Kristallwasser), so daß der Glühverlust
keinen ganz genauen Maßstab für die organische Substanz gibt.
Einen vergleichsweisen Maßstab für die in einem Wasser enthaltene organische
Substanz liefert ferner die Behandlung mit Kaliumpermanganat, durch welche die zur
Oxydation eines Wassers erforderliche Sauerstoffmenge festgestellt wird. Die Methode er-
laubt nur allgemeine Schlüsse, schon deshalb, weil Kaliumpermanganat auch auf gewisse
anorganische Stoffe oxydierend wirkt und weil gleiche Mengen verschiedener organischer
Stoffe zu ihrer Oxydation ungleicher Mengen von Permanganat bedürfen. Man setzt
aber allgemein nach König: 40 cem . -Normalpermanganatlösung = 12 mg Perman-
ganat = 3 mg Sauerstoff = 63 mg organische Stoffe.
Wenn man auch suchen wird, zu Trinkzwecken Wasser zu verwenden, die unter
10—121mg Permanganatverbrauch haben, so sind doch einwandfreie Wässer mit viel
höherem Verbrauch bekannt, z. B. von Hamburg 1900: 95 Img, Hannover 103. Inter-
essant ist der Vergleich des Stuttgarter Neckarwassers mit dem dortigen sogenannten
„Seewasser“, das aus gut geschützten Waldseen kommt. Letzteres hat zeitweise einen
erstaunlich höheren Permanganatverbrauch, als das ziemlich stark verunreinigte Neckar-
wasser; er rührt aber im ersten Fall im wesentlichen von den in die Seen fallenden
Pflanzenresten her, ist also hygienisch unbedenklich.
Unter Huminstoffen versteht man eine Reihe chemisch noch nicht genügend
erforschter Umwandlungsprodukte des Humus, die sich besonders in Moorgebieten
finden, dem Wasser meist eine gelbliche Farbe, einen modrigen Geruch, faden Geschmack
und meist saure Reaktion verleihen. Sie sind hygienisch unbedenklich, müssen jedoch
aus dem Wasser entfernt werden, um es appetitlich und für den gewerblichen Gebrauch
geeignet zu machen.
In manchen Fällen nimmt auch Wasser, das humose Schichten durchfließt, die
oben skizzierten charakteristischen Eigenschaften nicht sämtlich an. So ist das Grund-
wasser am Südrand des Fiener Bruchs nach den Untersuchungen von A. Thiem trotz
Vorhandensein von Torfablagerungen vollkommen klar. Dasselbe gilt für das Lange-
nauer Gebiet der Donauniederung nahe bei Ulm, wo eine Reihe von Sprudelquellen, die
aus Torfschichten in die Höhe steigen und die von ihnen abfließenden, ganz im Torf
liegenden Bäche trotz kilometerlangen Laufes vollkommen klares Wasser liefern. Die
Ursache liegt in letzterem Fall jedenfalls in der genügend hohen, über 16° betragenden
Härte des Wassers, verursacht durch die durchflossenen kalkigen Gebirgsschichten und
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