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nellen Einrichtungen der Pumpstation sind 500 000 M. veranschlagt. Das gesamte Projekt
beansprucht also eine Ausgabe von 24, Millionen Mark. Die Zuführung des Wassers
von der Ruhr aus ist beabsichtigt aus dem Oberwasser, des sogenannten ‚‚Spiellenburger
Wehres“, das sich im Besitz des Freiherrn Vittinghoff von Schell befindet und aus dessen
Stau das Wasser mit natürlichem Gefälle den Anreicherungsfiltern zugeführt werden
kann. Die Verwaltung hält den Ankauf dieser Wasserkraft für geboten. Als Kauf-
preis werden 1 Million genannt.
Die Kosten, die für die Erweiterung der Essener Wassergewinnungsanlage auf Grund
des vorliegenden Projektes in Ansatz zu bringen sind, betragen mithin 31, Millionen
Mark. Sie bleiben aber ganz wesentlich zurück hinter den Kosten eines neuen Grund-
wasserwerks, selbst wenn dessen Leistungsfähigkeit nur auf 60 000 Kubikmeter pro Tag
aufgebaut werden sollte. (Rheinisch-westfälischer Anzeiger vom 30. September 1911.)
Zusammenfassend wird man sagen können, daß, wenn
auch die Gelsenkirchener Anordnung wegen der starken
und kurz dauernden Untergrundbeanspruchung nicht alle
hygienischen Forderungen zu erfüllen vermag, d. h. nicht
immer einwandfreies Grundwasser liefern mag, sie doch unter den äußerst
schwierigen örtlichen Verhältnissen das überhaupt Mög-
liche leistet.
Anm. Bei der schweren Wasserklemme des Jahres 1911 litten besonders die Ruhr-
talwasserwerke Not. Am schlechtesten ging es nach Förster den Werken von Mühlheim ab-
wärts, da sämtliches Wasser von den Wasserwerken an der oberen und mittleren Ruhr auf-
gebraucht wurde. Es traten deshalb die Wasserwerke Thyssen !& Co., Stadt Mühlheim a. d.
Ruhr, Oberhausen a. G. und Friedrichwilhelmhütte zusammen, um für ihren Betrieb Rhein-
wasser in die Ruhr hinaufzupumpen. Die Benutzung dieser Anlage unterblieb, weil zur Zeit
ihrer Fertigstellung Regen einsetzte und alle Maßnahmen überflüssig machte. Doch zeigten
die hierbei gewonnenen Erfahrungen, daß es möglich ist, eine Pumpenanlage in solchem
Umfang einschließlich Stauwerken bei Tag- und Nachtarbeit in etwa 12 Tagen fertig-
zustellen. Die Verhältnisse an der Ruhr sind durch den Bau großer Talsperren (Möhne-
und Listertalsperre) wesentlich verbessert worden. Außerdem will man für Zeiten höchsten
Wassermangels durch eine große Rohrleitung zwischen dem Rhein und der Ruhr bei Mühl-
heim den Unterlauf der Ruhr schützen; vgl. auch Journ. £. Gasbel. u. Wasservers. 1912, S. 606.
Eine den vorstehend beschriebenen Einrichtungen ähnliche Anlage, bei welcher
jedoch die aus Brunnen bestehende Fassung wesentlich weiter von der Infiltrations-
ogrube entfernt ist, besitzt seit 1898 die Stadt Gotenburg. Der Erbauer der Anlage
ist Richert, der sich auch sonst um die Frage der Grundwassererzeugung besonders
verdient gemacht hat.
Das Wasser gelangt aus einem Fluß auf 2 Infiltrationsbecken von zusammen 5600 qm
Sandoberfläche und 5m Sandtiefe. Hier tritt es im Gegensatz zu dem unten beschrie-
benen Frankfurter Verfahren n unmittelbare hydraulische Verbindung mit
dem natürlichen Grundwasser. Die Entnahmebrunnen liegen 150—250 m von den Becken
entfernt und liefern zusammen 70 Sekundenliter (6000 Tageskubikmeter). Das Wasser ge-
langt in etwa drei Monaten von den Becken nach den Brunnen bei einer wirklichen Ge-
schwindigkeit von 2,2 m in 24 Stunden. Das Resultat dieser Anlage ist in folgender
Zusammenstellung enthalten.
| Flußwasser Gefördertes Wasser
(Rohwasser)
Temperatur + 0° 0—20 | 8—11
c1 Img | 5,7—7,1 | 86-45
NH, | 0 | 0—0,3
Fe ee. 0,1- 0,3 | 0,12-0,2
Bakterien | 500 — 8000 | 0
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