genannten Hansch Besitz über. >i") Der Verf. hält sich im fol
genden großenteils an seine ungedruckte Probevorlesung an der
Universität Erlangen aus dem Jahre 1872 (Keplers mathematische
Leistungen). Sehr gründlich hat auch M. Cantor (Vorlesungen
über Geschichte der Mathematik, 2. Bd., S. 608 ff.; S. 675 ff.;
S. 7-19 ff.) die einschlägigen Fragen im Lichte der mathematischen
Universalgeschichte behandelt. 120) O. D., 1. Bd., S. 108; Günther,
Vermischte Untersuchungen zur Geschichte der mathematischen Wissen
schaften, Leipzig 1876, S. 25 ff. 121) O. O., 5. Bd., S. 110.
122) Günther, Verm. Unters, re. S. 34 ff. 12*) O. O., 5. Bd.,
S. 233. i2i) Aufrichtig und stets bereit zur Anerkennung fremden
Verdienstes ist Kepler immer gewesen, sehr im Gegensatze gu der
schriftstellerischen Sitte des Zeitalters, in welchem ihm zu leben
beschieden war. So macht er denn auch hier (O. O., 5. Bd., S. 104)
selbst daraus aufmerksam, das; seinem als Mathematiker selbst sehr
groß dastehenden Freunde, dem Hofmechaniker Bürgi, der Gedanke
einer solchen Verknüpfung algebraischer und geometrischer Betrach
tungsweise ursprünglich gebühre. Die fundamentale Gleichung
x 7 — 7x 5 + 14x 3 —7=0, in welcher x die Siebenecksseite (für
den Halbmesser 1) bedeutet, ist das Eigentum Bürgis, aber Kepler
hat dieselbe zuerst im Druck richtig interpretiert und so den Anstoß
zur Ausbildung eines ganz neuen Teiles der Algebra gegeben.'
125) Vgl. hiezu Gieswald, Justus Bürg als Mathematiker und
dessen Einleitung in seine Logarithmen, Danzig 1856. 12«) Kepler,
Chilias logarithmorum ad totidem numeros rotundos; praemissa
demonstratione legitima ortus logarithmorura eorumque usus,
Marburg 1624; O. O., 7. Bd., S. 317 ff.; Supplementum chiliadis
logarithmorum, ebd. 1625; £5 O., 7. Bd., S. 346 ff. Von den
Kepler-Bartschschen Handtafeln ist bereits die Rede gewesen. Das
erwähnte Werk hatte ein eigentümliches Geschick. Nach des Autors
Wunsche sollte es in Tübingen, unter der Aufsicht seines alten
Lehrers, gedruckt werden, allein dem hochbetagten und ängstlich
gewordenen Btanne fehlte der Blut, sich in einen ihm fremdartig
vorkommenden Gedankenkreis hineinzuarbeiten, und darum ließ er
das Manuskript längere Zeit liegen, bis sich desselben der Land
graf Philipp von Hessen — man erinnere sich des Besuches, den
Kepler in der landgräflichen Residenz Butzbach machte — erbarmte
und es auf eigene Kosten in Marburg drucken ließ. Tie scheue
Zurückhaltung Maestlins gegenüber wissenschaftlichen Neuerungen
tritt uns in seinem Briefwechsel mit dem fortschrittlich gesinnten
und niemals am Alten klebenden Schüler zum öfteren entgegen
(vgl. z. B. O. O., 4. Bd., S. 120 ff.). 12 7 ) Cantor (a. a. O.,
S. 127) hebt dies mit besonderer Bestimmtheit hervor. 128) S.
Kaestner, a. a. O., 4. Bd., S. 377. 12») O. O., 4. Bd., S. 553.
i*o) Wir werden uns gu diesem in der Gelehrtengeschichte des be
ginnenden XVII. Jahrhunderts oft genannten Patrizier, dessen
Stellung mit derjenigen Oldenburgs zu Ende des XVII., A. v.