Full text: Neue Reduktion der von Wilhelm Olbers im Zeitraum von 1795 bis 1831 auf seinr Sternwarte in Bremen angestellten Beobachtungen von Kometen und kleinen Planeten (Ergänzungsband)

Einleitung. 
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Uhr verlor damals 14?Ö täglich gegen mittlere Zeit, folglich ging sie 
am 6. September, Abends ll h 14 m 20 s wie d Coronae verschwand, um 
8 m 57?6 später als mittlere Zeit. 
Ich wählte den Stern 6 Coronae unter allen übrigen, weil er an 
einer völlig vertikal stehenden Seite des Thurnies verschwand, so dass 
diese Seite durchs Fernrohr in seiner bestimmten Lage betrachtet, genau 
einen Vertikalkreis vorstellte. 
Um den Zeitpunkt des Verschwindens von <5 Coronae am 6. Sep 
tember ganz genau zu haben, begnügte ich mich nicht mit der un 
mittelbaren Beobachtung dieses Abends, die ihn um ll h 14 m 20 s angab, 
sondern ich reducirte die Beobachtungen von vier anderen Abenden alle 
auf den ö. September, z. B. am 2. September verschwand d Coronae 
ll h 30 m 57 s nach der Uhr; im Mittel verschwanden am 6. September 
alle Sterne 16 m 36?6 früher als am 2. September; folglich muss nach 
der Beobachtung des 2. Septembers ö Coronae am 6. um ll h 14 m 20 s 4 
verschwinden. So erhielt ich denn durch ein Mittel aus fünf Beobach 
tungen das Verschwinden von d Coronae 
nach der Uhr am 6. September . . ll h 14'" 20?7 
die Uhr ging später als mittlere Zeit 8 57.6 
folglich verschwand 6 Coronae am 
6. September nach mittlerer Zeit um 11 23 18.3 
Aus den vortrefflichen und sehr bequemen Tafeln zur Verwandlung 
der Sternzeit in mittlere Sonnenzeit, womit ein erhabener Beschützer 
der Sternkunde die Astronomen beschenkt hat, fand sich für diese 
mittlere Zeit die Sternzeit 22 h 26 m 2Ü784. Es erhellt also daraus, 
dass, so lange d Coronae die scheinbare Rektascension und Deklination, 
die dieser Stern am 6. September hatte, nicht merklich ändert, er mir 
immer um 22 h 26 m 21?8 Sternzeit hinter dem Thurm des Doms ver 
schwinden werde. 
Diese Epoche vom 6. September lässt sicli also nun auf eine lange 
Zeit gebrauchen, ohne dass man weiter korrespondirende Sonnenhöhen 
nöthig hat. Man braucht nur das Verschwinden des Sterns ö Coronae 
zu beobachten, um gleich zu wissen, wie viel die Uhr von mittlerer oder 
Sternzeit abweicht. Z. B. am 12. September verschwand ö Coronae 
nach der Uhr um 10 b 49 m 21 s . Am 6. verschwand er nach mittlerer 
Zeit um ll h 23 m 18?3. In 6 Tagen eilen die Fixsterne in mittlerer 
Zeit vor 23 m 35?4. Also war es am 12. bei seinem Verschwinden mitt 
lere Zeit 10 h 59 m 42?9 und die Uhr ging um 10 h 49 m 21 s zu spät gegen 
mittlere Zeit 10 m 2U9. 
Es würde sehr unbequem, unsicher und auch oft unthunlich sein, 
wenn man immer nur die VerschWindung von Ó Coronae abwarten
	        
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