Full text: Lexikon der Astronomie

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Jnzidenzwinkel — Jvory. 
Fritsch (29. März 1800 und 10. Okt. 1802), 
Stark (9. Okt. 1819), de Cuppis, Side- 
botham, Ohrt (12. Sept. 1857), Lescar- 
bault undLummis einen mittlern Abstand 
von der Sonne von 18V- Mill. Kni mit 
einer Umlaufszeit von etwa 17 Tagen für 
den vermuteten Planeten berechnete und 
fand, daß derselbe 19. März 1879 nahezu 5 
Stunden vor der Sonne sichtbar sein werde. 
Obwohl man an diesem Tag die Sonne 
bei gutem Wetter vielerorten beobachtete, 
konnte doch kein Planetendurchgang wahr 
genommen werden; es können sich daher 
die von Oppolzer berücksichtigten Beobach 
tungen nicht auf ein und denselben Kör 
per beziehen. 
Inzwischen war in den Vereinigten 
Staaten von Nordamerika die totale Son 
nenfinsternis vom 29. Juni 1878 beob 
achtet worden, und die Astronomen hatten 
diese Gelegenheit benutzt, nach dem Vul 
kan zu spähen. Aber nur zwei, der be 
kannte Planetoidenentdecker W a t s o n und 
ein Liebhaber der Astronomie, der sich 
durch mehrere Kometenentdecknngen einen 
Namen gemacht hat, der Eisenwarenhänd 
ler Lewis Swift aus Rochester, jener bei 
RawlinS in Wyoming, dieser bei Denver 
in Colorado stationiert, hatten das Glück, 
darauf bezügliche Wahrnehmungen zu 
machen. Beide erblickten nämlich etwa 3° 
südöstlich von der Sonne einen Stern 4. 
bis 5. Größe. Watson sah sogar noch einen 
zweiten solchen Körper. Der Astronom 
Peters in Clinton hat es indessen durch 
eine Kritik dieser Beobachtungen sehr 
wahrscheinlich gemacht, daß die wahrge 
nommenen Objekte Fixsterne gewesen sind, 
und er glaubt, daß das Gesamtergebnis 
der amerikanischen Beobachtungen dieser 
Finsternis gegen die Existenz eines inter- 
merkurialen Planeten spreche. 
Aus alledem geht hervor, daß wir über 
die Existenz eines oder mehrerer intermer- 
kurialer Planeten zur Zeit noch nichts 
Sicheres wissen. 
Jnzidenzwinkel, s. Einfallslos 
Jo, Planetoid (85). 
Jpyigenia, Planetoid (112). 
Irene, Planetoid (14). 
Iris, Planetoid (7). 
Irma, Planetoid (177). 
Jrradiation(lat., »Bestrahlung«), eine 
optische Täuschung, welche darin besteht, 
daß Helle Objekte auf dunklem Grund 
größer, dunkle auf Hellem Grund aber 
kleiner erscheinen, als sie wirklich sind. 
Die Erscheinung ist um so auffälliger, je 
größer die Lichtintensität des Hellen Gegen 
stands oder des hellen Hintergrunds ist; 
ihre scheinbare Größe (Winkelgröße) ist 
unabhängig von der Entfernung des Ob 
jekts vom Auge, aber verschieden bei ver 
schiedenen Personen. Recht auffällig be 
merken wir die I., wenn wir die Mond 
sichel betrachten; der nicht von der Sonne 
beschienene Teil des Mondes ist uns dann 
noch in mattem Licht sichtbar, aber die 
glänzende Sichel scheint über die dunkle 
Scheibe hervorzuragen. Infolge der I. 
sehen wir auch im Fernrohr die Fixsterne 
nicht als leuchtende Punkte, sondern als 
kleine Scheiben; wenn man aber bei dem- 
selben Instrument stärkere Vergrößerun 
gen anwendet, so wird der Durchmesser 
der Sternscheibe kleiner, weil mit wach 
sender Vergrößerung die Helligkeit und 
darum auch die I. abnimmt. Ebenso er 
scheint der scheinbare Sonnendurchmesser 
größer, als er wirklich ist, und seine direkte 
Messung ergibt einen größern Wert als 
die Berechnung desselben aus der Dauer 
von Sonnenfinsternissen. 
Die Ursache dieser Erscheinung ist nach 
Plateau darin zu suchen, daß ein heller 
Lichteindruck sich auch auf diejenigen Teile 
der Netzhaut unsers Auges ausbreitet, die 
nicht selbst von den Lichtstrahlen getroffen 
werden, sondern nur den getroffenen Stel 
len zunächst liegen. 
Jrrstcrne (Wandelsterne), s. v. w. 
Planeten. 
Isis, Planetoid (42). 
Ismene, Planetoid (190). 
Istria, Planetoid (183). 
Jvorh, James, geb.1756 zuDundee, 
gest. 21. Sept. 1842 in London; um die 
Mechanik des Himmels verdienter Mathe 
matiker, 1804—16 Professor an der Mili 
tärschule zu Marlow und Sandhurst, lebte 
dann bis zu seinem Tod als Privatmann 
in London.
	        
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