Full text: Lexikon der Astronomie

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Repsold — 
Ringnebel. 
1) Bei festem Limbns wird A anvisiert, 
die Ablesung auf dem Limbus sei a 0 . 
2) Bei unverändertem Limbus wird B 
anvisiert, die Ablesung sei a lr dann ist 
a x —a 0 der einfache Winkel. 
3) Limbus und Alhidade werden zurück 
gedreht, bis wieder A im Fernrohr er 
scheint, dann wird der Limbus festgestellt. 
4) Man dreht das Fernrohr mit der 
Alhidade, bis ersteres wieder auf B gerich 
tet ist; die Ablesung sei a^, a?—a 0 ist der 
doppelte Winkel. 
Wiederholt man nun die Operationen 
3) und 4), so erhält man das Dreifache, 
Vierfache re. des gesuchten Winkels. 
Gegenwärtig ist das Verfahren haupt 
sächlich noch bei Theodoliten, Repeti 
tions-Theodoliten, zurMessung von 
Horizontalwinkeln für geodätische Zwecke 
im Gebrauch. 
Rcpsold, Johann Georg, geb. 23. 
Sept. 1771 zu Wremen in Hannover, 
gründete zu Hamburg eine mechanisch 
optische Werkstätte, die später von seinen 
Söhnen und Enkeln fortgeführt wurde, 
und aus der treffliche astronomische In 
strumente hervorgingen; er fand 14. Jan. 
1830 bei einem Brand durch den Einsturz 
einer Mauer als Oberspritzenmeister sei 
nen Tod. 
liklivulnm (lat.), s. Rhomboidisches Netz. 
Retrograd (lat.), s. v. w. rückläufig. 
Revolution (lat.), Umlauf eines Him 
melskörpers um seinen Zentralkörper. 
Rhäticus (R h e t i c u s), I o h a n n 
Joachim, geb. 15. Febr. 1514 zu Feld 
kirch in Vorarlberg, studierte zu Zürich und 
Wittenberg und wurde am letztern Ort 
1537 Professor der Mathematik, legte aber, 
durch den Ruf des Kopernikus angezogen, 
schon zwei Jahre darauf sein Amt nieder, 
um nach Fraucnburg zu gehen, wo er an 
den Arbeiten des Kopernikus teilnahm 
und 1540 die ersten Mitteilungen über des 
sen neues Weltsystem veröffentlichte (»Nar- 
ratio «prima de libris revolutionum 
Copernici«). Von 1541 an lehrte er wie 
der in Wittenberg und später in Leipzig; 
er starb auf einer Reise zu Kaschau in Un- ; 
gärn 4. Dez. 1576. Große Verdienste er-! 
warb er sich um die Trigonometrie durch 
die später von seinem Schüler Otho ver-! 
öfsentlichten Tafeln der Sinus, Tangen 
ten und Sekanten (»Opus palatinum de 
triangulis«, 1596). 
Rhea, der fünfte Saturnusmond. 
Rheita, s. Schyrläus de Rheita. 
Rljodope, Planetoid (166). 
Rhombenmikrometer, s. v. w. Brad- 
leyscher Rhombus; vgl. Mikrometer, S. 337. 
Rhomboidisches Netz (Betieulnm), 
Sternbild des südlichen Himmels zwischen 
Dorado und Pendeluhr. 
Riccioli lspr. rittsch-), Giovanni Bat 
tist a, Jesuit, bekannt durch seine Werke: 
»Almagestmn novum« (1651) und 
»Astronomia reformata« (1665), welche 
sehr sorgfältige Aufzeichnungen eigner wie 
fremder astronomischer Arbeiten enthalten, 
geb. 1598 zu Ferrara, lebte lange im Or 
denshaus der Jesuiten in Bologna, wo 
er 1671 starb. 
Richer (spr. rische), Jean, Mitglied der 
Pariser Akademie, ging 1671 im Auftrag 
dieser Körperschaft nach Cayenne, um dort 
behufs Bestimmung der Sonnenparallare 
den Mars zu beobachten (vgl. Parallaxe), 
war nach seiner Rückkunft sehr leidend und 
starb 1696 in Paris. Weiteres über sein 
Leben ist nicht bekannt. 
Rillen, von Schröter eingeführte Be- 
S lung für von ihm auf der Mondober 
entdeckte lange und schmale graben- 
artigeFurchen oderThäler, die oft merkwür 
dige Verzweigungen bilden. Vgl. Mond. 
Ring, astronomischer(Annn1n8 astro- 
nomicus), eine von Gemma F r i - 
s i u s in einer besondern Schrift 1548 
beschriebene Sonnenuhr, bestehend aus 
einem parallel zum Äquator liegenden, 
in Stunden geteilten Kreis und einem 
darauf senkrecht stehenden, um eine zur 
Weltachse parallele Achse drebbaren Blatt, 
an welchem sich ein verstellbarer Läufer 
mit einer Öffnung befindet. Wird nun 
das Blatt in die Ebene des Deklinations 
kreises und der Läufer auf die Deklination 
der Sonne eingestellt, nachdem das In 
strument erst orientiert worden, so fällt 
der Sonnenstrahl durch die Öffnung auf 
die betreffende Stunde auf dem Äquator. 
Ringmikrometer, s. v. w. Kreismikro 
meter; vgl. Mikrometer, S. 335. 
Ringnebel, s. Nebel.
	        
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