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Siebengestirn — Sirius
muß, wenn das Licht in der gewünschten
Richtung reflektiert werden soll. Die Ga
bel hat also dieselbe Richtung wie das
Fernrohr eines Äquatorials und behält
bei der Drehung der Polarachse beständig
denselben Winkel gegen diese Achse. Bei
der Drehung gleitet nun die Hülse am
untern Ende der Gabel an dem Stab
hin und ändert damit die Stellung des
Spiegels. Noch sind zwei in unsrer Fi
gur unten sichtbare Stäbe zu erwähnen,
mit deren Hilfe der an dem Fernrohr be
findliche Beobachter die Stel
lung deö Spiegels langsam än
dern kann, ohne den Gang des
Uhrwerks zu unterbrechen.
Dieser ganze Apparat ruht
auf einem massiven Steinpfei
ler und ist mit einem auf Rä
dern laufenden Häuschen be
deckt, welches nach N. fortge
schoben wird, wenn gearbeitet
werden soll. Dem Spiegel ge
genüber befindet sich nun in
der Nordwand der Sternwarte
ein Fenster, durch welches das
vom Spiegel reflektierte Licht
in das horizontal nach S. ge
richtete Fernrohr gelangt.
Siebengestirn, s. v. w. Ple-
jaden.
Simms, William, be
rühmter engl. Mechaniker
und Geschäststeilhaber von
Troughton, geboren im De
zember 1793 zu Birmingham,
gest. 21. Juni 1860 in Carlshaltoii.
Sirius, der hellste Fixstern am Him
mel, von reinweißer Farbe, Hauptstern
im Sternbild des Großen Hundes, daher
auch »Hundsstern« genannt. Mit Er
mittelung seiner Parallaxe haben sich
Maclear und Honderson am Kap der Gu
ten Hoffnung beschäftigt, und aus den
zwischen 0,si und 0,^" schwankenden Re
sultaten hat Gyldèn als wahrscheinlichsten
Wert 0,193" ermittelt, wonach die Entfer
nung 1,069,000 Sonnenweiten oder 16,9
Jahre Lichtzcit betragen würde. S. ist ein
Doppelstern und besonders merkwürdig
dadurch, daß die Existenz des Begleiters
aus theoretischem Weg erkannt wurde,
dem Pol des Himmels gerichtet ist, gleich
der Polarachse eines Äquatorials, wird
durch das in dem darunter befindlichen
Glaskasten aufgestellte Uhrwerk in gleich
förmige, der Bewegung des Himmels ent
sprechende Umdrehung versetzt. Dieses
Uhrwerk wird durch Gewichte getrieben.
Ein Stab überträgt die Bewegung auf
ein System von Rädern, welche die Achse
in Rotation versetzen, und diese wieder
nimmt mittels der Gabel und des oben
erwähnten Stabes den Spiegel mit sich.
Siderostat.
Es ist nun die Einrichtung so getroffen,
daß das Gelenk, welches die Gabel mit
dem untern Ende der Polarachse verbin
det, und der Mittelpunkt des Spiegels in
derjenigen horizontalen Geraden liegen,
nach welcher das Licht reflektiert werden
soll, und zwar ist der Abstand zwischen
jenem Gelenk und der Mitte des Spiegels
so groß wie die Länge der Gabel; der Win
kel zwischen jenem Abstand und dem Stab
ist also so groß wie der Winkel zwischen
dem Stab und der Gabel. Da nun jene
Entfernung die Richtung des reflektierten
Strahls, die Verlängerung des Stabes
aber das Einfallölot darstellt, so sieht man,
daß die Gabel auf den Stern gerichtet sein