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Anriga —
Averrhoes.
melsglobuS denjenigen Punkt der Eklip
tik aufsucht, der 10° unterm östlichen oder
westlichen Horizont liegt, wenn der betref
fende Stern auf- oder untergeht, unddann
mittels der Sonnenephemeride die Zeit
ermittelt, zu welcher die Sonne in diesem
Punkt steht. — b) Kosmischer Auf
oder Untergang, der Auf- oder Unter
gang gleichzeitig mit der Sonne. Um die
Zeit desselben zu ermitteln, bestimmt man
an einem Himmelsglobus die Punkte der
Ekliptik, die gleichzeitig mit dem Stern
auf- oder untergehen. — o)Akronykti-
scherAufgang (Spätaufgang), der Auf
gang bei Sonnenuntergang, und akro-
nyktischer Untergang (Frühunter
gang), der Untergang des Sterns bei
Sonnenaufgang. Die Orte der Sonne
liegen bei diesem Auf- oder Untergang den
im vorigen Fall gefundenen Punkten dia
metral gegenüber.
Aurig-a, Fuhrmann.
Aurora, Planetoid (94).
Ausonia, Planetoid (63).
Ausstreuungspunkt, s. Radiant.
Austria, Planetoid (136).
Austritt (Emersion), das Wieder
sichtbarwerden eines vorher unsichtba
ren Himmelskörpers, während im Gegen-
teilE int ritt oderJ mm er siondas Ver
schwinden eines vorher sichtbaren bedeutet.
Die Ursache des Verschwindens kann in
einer Bedeckung durch einen andern Him
melskörper oder in einer Beschattung be
stehen ; das erstere tritt ein bei Sonnen
finsternissen, wo der Mond die Sonne be
deckt, und bei Sternbedeckungen durch den
Mond, das letztere bei Verfinsterungen
der Monde durch ihre Hauptplaneten.
Auch durch die Strahlen der Sonne wird
ein Stern, wenn er ihr zu nahe steht, un
sichtbar, und es ist hier von einem Eintritt
und A. die Rede. Endlich wendet man
diese Ausdrücke auch auf die Vorübergänge
des Merkur und der Venus vor der Son-
nenschcibe an. Bei Bedeckungen von Fix
sternen durch den Mond erfolgt der Ein
tritt und A. momentan, dasselbe ist auch
der Fall bei den Finsternissen der Blonde
des Jupiter re., da dieselben sehr klein sind.
Bei Sonnen- und Mondfinsternissen aber,
bei Bedeckungen von Planeten durch den
Mond sowie bei den Durchgängen der
untern Planeten durch die Sonne, also
in Fällen, in denen der ein- und aus
tretende Körper einen merklichen schein
baren Durchmesser hat, muß man beim
Eintritt und A. Anfang und Ende un
terscheiden.
Autolykos, gricch. Mathematiker aus .
Pitane in Kleinasien, um 330 v. Chr. le
bend, Verfasser der ältesten erhaltenen
Schrift über die Sphäre und einer andern
über Auf- und Untergang der Sterne,
neu herausgegeben von Hoche (1877).
Auwerss Ärthur, geb. 1838 zu Göt
tingen, Schüler des Astronomen Hansen
in Gotha, seit 1866 Mitglied der Berliner
Akademie und akadeniischer Astronom da
selbst. Seine Hauptarbeiten beziehen sich
auf die Fixsternkunde, als: Neubearbei
tung der Bradleyschen Sternörter, Bahn-
berechnungen von Doppelsternen, Unter
suchungen von Fixsternparallaxen.
Auxometer (v. griech. uuxein, »ver
größern«, und metrein, »messen«; »Ver
größerungsmesser«), eine vom Londoner
Optiker Adams angegebene Vorrichtung
zur Messung der Vergrößerung eines Fern
rohrs. Vgl. Dynameter.
Äuzouttspr.ohiüh), Adrien, geboren in
der ersten Hälfte des 17.Jahrh. zu Rouen,
einö der ersten Mitglieder der Pariser Aka
demie, gest. 179 l nach der Rückkehr von
einer Reise nach Italien in Paris; hat sich
besonders um Verbesserung der astrono
mischen Meßinstrumente Verdienste er
worben. Vgl. Picard.
Averrhoes, eigentlich Jbn Roschd,
berühmter arab. Philosoph, vorzugsweise
»der Ausleger des Aristoteles« genannt,
geb. 1126 zu Cordova, wo sein Vater
Oberrichter und Mufti war, später selbst
Richter in Sevilla und nachher in Cordova,
1183 Leibarzt des Kalifen Jussuf und
seines Nachfolgers Almansur, 1195 wegen
seiner vom Koran abweichenden Lehren
nach Lucena bei Cordova verwiesen, bald
aber wieder in hoher Gunst am Hof zu
Marokko lebend, wo er 12. Dez. 1198 starb.
Um die Astronomie hat er sich durch einen
Auszug des »Almagest« von Ptolemäos
und verschiedene Beobachtungen verdient
gemacht; seine vermeintliche Beobachtung
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