Full text: Der Wunderbau des Weltalls oder populäre Astronomie

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Zwölfter Abschnitt. 
worden sind, aber mit 560maliger Yergrösserung gewahrt 
man, dass die änssern und schwächeren Sterne, statt gleich- 
massig zerstreut zu sein, sich in einen Ring zusammengezogen 
haben; nur einzelne sind noch umher zerstreut. Wäre der 
mittlere Haufen nicht vorhanden, so hätten wir hier einen 
eigentlich ringförmigen Nebel. Nach des Beobachters Dr, 
Robinson's Ausdruck ist dieser Nebelfleck ein sehr getreues 
Abbild unsers eigenen Sternhaufens mit der Milchstrasse. — 
Die dritte Klasse der in diesem Teleskope untersuchten Nebel 
flecke sind elliptisch oder sonst länglich ausgedehnt. Sie sind 
schwerer auflösbar, wohl wegen zu grosser optischer Verdich 
tung der innern Theile, No. 602 hat einen Kern, dessen 
Form dieselbe längliche ist, wie die des Ganzen; auch ist er 
auflösbar. Im Innern 3 knotenartige Verdichtungen, deren 
2 von Herschel gesehen und abgebildet sind. 668 hat Aehn- 
lichkeit mit dem vorigen, nur dass der innere Theil mehr 
Gleichförmigkeit zeigt. Die Sterne der meisten Nebelflecke sind 
verhältnissmässig sehr klein. Entweder bestehen sie nur aus 
wenigen Sternen oder diese sind sehr stark verdichtet. No. 1132, 
ein langer Streifen, ist in den mittleren Theilen auflösbar; 
nicht an den Enden. — 1148 erschien Dr. Robinson als ein 
unregelmässiger Sternenring, der eine hellere Gruppe um- 
schliesst, aber ausserdem noch einen Anhang hat, in welchem 
ein heller Stern steht. — 1357 hat Aehnlichkeit mit dem 
vorigen. Der Streifen wie sein Anhängsel zeigen eine Fülle 
von Sternen; der Kern dagegen war nicht auflösbar, doch war 
die Nacht nicht klar genug, um starke Vergrösserungen an 
wenden zu können. — 2098 ist saturnförmig. 
Noch von anderer Seite hat die Nebelfleckskunde, dieser 
im Verhältniss seines grossen Reichthums noch so wenig bear 
beitete Theil der Astronomie, Bereicherungen erhalten. So 
fand Stoney an der Stelle zweier Hörschel'sehen Nebelflecke 
(No. 84 und 86) deren acht, worunter zwei hellere; und den 
Andromeda-Nebel von einem schwächeren, aber auf löslichen 
Nebelfleck begleitet. 
Bond in Cambridge fand in 887, 1041, 1149, 1909 des 
Herschel'sehen Verzeichnisses dunkle Linien (also Oefihungen?); 
in 264, 491, 406, 731; 854, 875 1225 dunkle Curven (was 
mit den elliptischen Ringen im Aosse’schen Teleskop harmo- 
nirt); in 464, 1486, 2241 die Mitte dunkel. 
Robinson hält dafür, dass es am Himmel keinen einzigen 
wirklichen Nebelfleck im physischen Sinne gebe, sondern dass 
sie alle auf löslich sind und aus einzelnen Sternen (komischen 
Individuen) bestehen, wenn sich gleich in jedem Fernrohr 
eine Menge Nebelflecke zeigen werden, die nicht dieses, son-
	        
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