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haltenen Vorträge demnächst erscheinen wird. Erste Versuche und Auswertungen, an denen
Dipl.-Ing. Helmut Meyer ebenso wie an den während der Bauzeit der Kammern durchgeführ
ten photographischen und photogrammetrischen Vorbereitungs- und Versuchsarbeiten be
teiligt war, ergaben bei einem Basisverhältnis 1 : 3, bei 1500 m Wolkenhöhe und Auswertung
am Stereoplanigraplien mittlere Höhenfehler von ^ 1,7 m bis ^ 4,5 m. Auch fanden Aus
wertungen an einem Vorkriegsmodell des Zeiss-Stereometers statt. Außer dem genannten
Bericht ist an Literatur zu nennen:
Meyer, H.: Der neue Phototheodolit „Wolkenmeßkammer“. Askania-Warte Nr. 48,
Berlin 1955;
Mey er, H.: Wolkenphotogrammetrie mit einfachen Hilfsmitteln, Bildmessung und Luft
bildwesen, Heft 1, Berlin 1954;
Meyer, H.: Wolkenphotogrammetrie, Jahrbuch 1954 der WGL, Vieweg & Sohn, Braun
schweig 1955.
In jüngster Zeit wurden auch im Institut für Meteorologie und Geophysik der Universität
Frankfurt/Main auf Veranlassung von Prof. Dr. Mügge durch E. Weber mit Unterstützung
durch das Institut für Angewandte Geodäsie in Frankfurt/Main wolkenphotogrammetrische
Versuche unter Verwendung von Kleinbildkammern (Typ Praktika, Format 24x36 mm 2 ,
Brennweiten etwa 52 mm) durchgeführt. Eine Veröffentlichung hat noch nicht stattgefunden,
indessen scheinen die Versuche den Beweis zu erbringen, daß sich auch mit einfachen
Mitteln bei besonderen Verhältnissen Ergebnisse erzielen lassen, die weniger hohen Anfor
derungen gerecht werden.
7. Forstwesen
Im Herbst 1951 wurde durch die Technische Zentralstelle der deutschen Forstwirtschaft
eine erste deutsche Fachtagung für forstliche Photogrammetrie nach Koblenz einberufen,
die zur Gründung eines Arbeitskreises für forstliches Luftbildwesen führte. Dieser Arbeits
kreis wurde im Jahre 1952 in die Arbeitsgemeinschaft der Länderforstverwaltungen für Forst
einrichtung eingefügt. Seine Aufgabe ist die Nutzbarmachung des Luftbildes für die Zwecke
der forstlichen Praxis. Aus neueren Veröffentlichungen seiner Mitglieder sind hervorzuheben:
v. Laer: „Einführung in die forstliche Photogrammetrie“ 1955. Verlag J. Neumann-
Neudamm in Melsungen. Diese Schrift enthält auch ein vollständiges Verzeichnis des
deutschen Schrifttums über forstliche Photogrammetrie.
v. Laer: Bildbeispiele forstlicher Luftbildauswertungen 1953. Vertrieb Forstkultur,
Hamburg-Bahrenfeld.
Spiecker: Das Stereobildreihenverfahren. AVN 1953, Nr. 6, S. 139.
Baumann: Das Luftbild als praktisches Hilfsmittel für die Forsteinrichtung. Allg. Forst
zeitschrift 1954, S. 297 ... 300.
Ferner in Vorbereitung:
Baumann: Forstliche Luftbild-Interpretation.
8. Glaziologie
Über die Anwendung der terrestrischen Photogrammetrie zu glaziologischen Untersuchun
gen in den Hochgebirgen der Erde wurde bereits im Rahmen der Kommission IV (S. 15)
berichtet.
9. Nanophotogrammetrie
Im Institut für Photogrammetrie der Technischen Universität Berlin-Charlottenburg wurde
von Prof. Dr.-Ing. R. Burkhardt auf Veranlassung von Prof. Dr. Helmcke ein Gerät zur Aus
wertung elektronenmikroskopischer Bildpaare entworfen und nach seinen Angaben von dem
Mechanikermeister Tillmanns gebaut. Dieses Elmigraph I genannte Gerät gestattet erstmals
die stereoskopische Auswertung im Elektronenmikroskop hergestellter Original-Negativ
paare durch graphische Selbstkartierung. Zwei eigens hierfür entwickelte „Projektions-