Full text: National reports (Part 2)

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Systeme“ erzeugen Parallelprojektionen. Diese können auch dann einen einheitlichen Quer 
maßstab (y-Maßstab) erhalten, wenn unvermeidliche Vergrößerungsdifferenzen der Negative 
vorliegen. Ein Orientierungs-Spiegel-System erzeugt ein optisches Modell, das stereoskopisch 
betrachtet wird. 
Eine Vorrichtung zur gemeinsamen Kantung der beiden Negative dient zur Bestimmung 
der Richtung des Stereoeffektes. Damit läßt sich die zunächst unbekannte Konvergenz 
richtung experimentell ermitteln. Die Scharfabbildung der Projektionen in die Meßmarken 
ebene wird selbsttätig nachgesteuert. Die weitere mechanische Ausrüstung erlaubt eine linien 
weise Auswertung des Modells nach Grundriß, in Profilen, als Militärperspektive sowie eine 
koordinatenmäßige Festlegung von Modellpunkten und eine Messung parallaktischer Ver 
schiebungen in der Negativebene. Näheres ist mitgeteilt in: 
Burkhardt, R.: „Der Elmigraph I, ein neues Gerät zur räumlichen Ausmessung und 
Kartierung von elektronenmikroskopischen Bildpaaren“. „Optik“ 1955, S. 417...429, 
Stuttgart. 
10. Medizin 
Im Institut für Photogrammetrie der Technischen Universität Berlin-Charlottenburg wur 
den Messungen an Zahnprothesen ausgeführt (Dissertationen Miersch, Frenz und Ademeit 
an der Zahn- und Kieferklinik der Freien Universität Berlin). 
Herr Dr. Frenz ermittelte stereophotogrammetrisch den tatsächlichen Abrieb bei Kunst- 
stoffzähnen neuentwickelter Prothesen. Hierfür wurde nach Angaben von R. Burkhardt im 
Institut ein Lichtschnitt-Anfnahmegerät mit Spiegeltunnel gebaut. Zwei von einer Prothese 
vor und nach sechsmonatigem Tragen gewonnene Aufnahmen werden im Stereokomparator 
orientiert und ausgemessen. Der vierfache Wert der pj und p,/ ergibt den Abrieb, durch 
schnittlich auf 0,03 mm genau. Näheres in der Dr.-med.-dent.-Dissertation: 
Frenz, J.: „Uichtschnitt-Photogrammetrie bei Zahnprothesen“. Bildm. u. Luftbildw. 
1955, S. 75.. .81. 
11. Röntgenphotogrammetrie 
In den Jahren 1953/54 entstand das zusammenfassende Werk über Röntgenphotogramme 
trie von Professor Hasselwander, wenige Monate vor seinem Tod. (Hasselwander: Die objek 
tive Stereoskopie an Röntgenbildern. Eine diagnostische Methode. Verlag Thieme 1954.) 
Der Altmeister hat darin die von ihm aufgebaute Methode ausführlich niedergelegt, die An 
wendungsgebiete gezeigt, die Grenzen Umrissen, aber auch die zukünftige, erfolgversprechende 
Entwicklung in Form der Schirmbildphotographie aufgezeigt. 
Auf dem 13. Internationalen Tuberkulosenkongreß in Madrid 1954 haben Köhnle, Horning 
und Aldehoff (Vortrag 1164 am 30. September 1954) über das Thema gesprochen: Lungen 
diagnostik und Röntgenphotogrammetrie. Köhnle berichtete über die Stereoeinheit, d. h. die 
von der Firma Koch & Sterzei, Essen, hergestellte vollautomatische Aufnahmeapparatur und 
die darauf abgestimmte Betrachtungs- und Meßapparatur. Durch die Abstimmung der beiden 
Geräte fällt die Justierung der Teilbilder, die auf einem Filmstück angefertigt werden, weg, 
und die Ausmessung kann unabhängig von der Pupillardistanz durchgeführt werden. Eine 
Zeichenvorrichtung gestattet Skizzen an Hand eines Teilbildes in Parallelschnitten zur Bild 
ebene herzustellen. 
Im Jahre 1955 entwickelte sich eine Zusammenarbeit Dibbelt-Köhnle über das Thema: 
Räumliche Ausmessung der bei kombinierter Röntgen- und Radiumbestrahlung im Körper 
entstehender Strahlendosen. Durch Projektion eines Isodosenmodells des Radiumstrahlers in 
das Raumbild des Patienten mit den Röntgenisodosen kann an jeder beliebigen, vorzugsweise 
an den klinisch wichtigen Orten die Gesamtdosis der Röntgen- und Radiumstrahlung bestimmt 
werden. Hierüber berichten Dibbelt (in dem Referat: Fortschritte der gynäkologischen Strah 
lentherapie) und Köhnle (in dem Vortrag: Röntgenraumbild in neuer Fassung) auf der 
37. Tagung der deutschen Röntgengesellschaft in München vom 17. bis 19. Oktober 1955.
	        
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