Full text: National reports (Part 2)

22 
Bei dem in der Praxis in Deutschland zu erwartenden größeren Bedarf an photogramme- 
trischen Auswertern wird auch an den Ingenieurschulen die Ausbildung in der Photo 
grammetrie entsprechende Bedeutung gewinnen. Die Bauschulen beginnen bereits, ihren 
Lehrplan danach einzurichten. So plant z. B. die Staatliche Bauschule in München, sich bei 
ihrem Neuaufbau mit den wichtigsten Auswertegeräten auszurüsten. 
Besondere Ausbildungen in kommerziellen Organisationen haben wir in Deutschland nicht. 
An der TH München finden in Verbindung mit der Firma Zeiss-Aerotopograph fast jedes Jahr 
die „Münchener Photogrammetrischen Wochen“ statt. Die meisten Hochschulen veranstalten 
in Verbindung mit den Vereinen, insbesondere der Deutschen Gesellschaft für Photogramme 
trie, Vortragsabende und Kolloquien über Photogrammetrie. Im einzelnen ist zur Ausbildung 
noch anzuführen: Mit Bücksicht auf eine gründliche und praxisnahe Unterrichtsgestaltung 
werden bei den Übungen nach Möglichkeit Originalgeräte benutzt; Modelle dienen vorwiegend 
der Erläuterung. Diapositive für den Unterricht werden von verschiedenen Stellen abgegeben; 
die Firma Zeiss-Aerotopograph stellt einen Unterrichtsfilm leihweise zur Verfügung. Übungen 
an Geräten für elektronische Unterlagenbeschaffung sind wegen der Kostspieligkeit nicht 
möglich; mit entsprechenden Forschungsarbeiten befassen sich z. Z. das Deutsche Geodätische 
Forschungsinstitut, Abt. I in München und das Institut für Angewandte Geodäsie in Frank 
furt am Main. 
Terminologie 
Das 1951 als neuer Entwurf auf Grund der Fassung von 1934 herausgegebene, wiederum 
von Prof. Lacmann redigierte Normblatt DIN 3035, „Begriffe, Benennungen und Formel 
größen der Photogrammetrie (Bildmessung)“, wird voraussichtlich 1956 in der endgültigen 
Fassung erscheinen und zum Kongreß vorliegen. 
Dieses auf die vorhandene Literatur gestützte Normblatt hat sich bewährt, ist weitgehend 
in die Praxis eingeführt, bildet ein festgefügtes Gerüst und bietet dabei neuen Entwicklungen 
genügend Raum. Bei gleichgerichteten Bestrebungen anderer Länder wird man es mit Vorteil 
berücksichtigen können. Ein internationales System von Begriffen und Symbolen würde er 
hebliche Erleichterungen für einen Gedankenaustausch bringen, müßte aber von einem be 
sonderen Komitee erarbeitet werden. 
Wörterbuch 
Damit steht auch im Zusammenhang die Schaffung eines mehrsprachigen Wörterbuches. 
Dessen Herausgabe wurde beim letzten Kongreß auf Grund eines österreichischen Entwurfes 
beschlossen. Die Schlüsselsprache soll hiernach Englisch sein, bezüglich des Umfanges sollen 
die Landesgesellschaften gehört werden, auch sollen die Erfahrungen der UNESCO verwertet 
werden. 
Nach unserer Meinung würde eine Kürzung des Umfanges von 6300 auf 3000 Wörter vor 
teilhaft für die Verwirklichung und einen allgemeinen Gebrauch sein. 
Da die Österreichische Landesgesellschaft mit großer Sorgfalt die begriffliche Grundlage 
aus den deutschsprachigen Grundwerken gewonnen hat, empfehlen wir, um Irrtümern vor 
zubeugen, besser Deutsch als Schlüsselsprache zu benutzen. Dem Gewinn an Zuverlässigkeit 
stünde kein wesentlicher Nachteil für andere Sprachen gegenüber, da lediglich die Reihenfolge 
der Schlüsselnummern geändert würde. 
Bibliographie 
Herr Professor Schermerhorn in Delft hat sich erboten, eine Bibliographie in Form eines 
Karteisystems mit je drei Karten A, B und C anzulegen, die gleicherweise neben den biblio 
graphischen Angaben eine kurze Inhaltsangabe enthalten. Der Kopfteil von A weist das Er 
scheinungsjahr, von B ein Alphabet zur Einordnung nach Verfassernamen und von C eine 
Einteilung I. . .X, a. . .h, 1. . .5, a und ß auf, die der systematischen Einordnung dienen. 
Dabei bedeuten I. . .VI die entsprechenden Kommissionen, VII — Bücher, VIII = Veran-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.