„Yougoslavie 4“
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JUGOSLAWISCHER NATIONALBERICHT
von M. Milovanovic
Die ersten Versuche zwecks Anwendung der Photogrammetrie zur
Herstellung von Karten und Plänen fallen in unserem Lande in die Zeit
periode 1928—1941. In diesem Zeitabschnitt hat das Militärgeographische
Institut zwecks Herstellung der topographischen Karten, nebst Anwendung
der klassischen Methoden, auch die Photogrammetrie einbezogen und zu
diesem Zweck die Aufnahmekammer, Auswertegeräte und Entzerrungs
geräte von der Firma Zeiss angeschafft.
Anderseits führte die Generaldirektion des Katasters mit den Tech
nikern der Firma Wild die Versuchsaufnahmen aus zwecks Anwendung
der Photogrammetrie zur Herstellung der Katasterpläne im Kartenmas-
stab 1 : 2500.
Jede photogrammetrische Tätigkeit wurde gänzlich eingestellt wäh
rend des Krieges 1941—1945. Alle bestehenden Geräte wie Stereographen,
Entzerrungsgeräte, Fliegerkammern u. s. w. wurden weggetragen. Dem
zufolge befand sich Jugoslawien nach dem Ende des Krieges in dieser Hin
sicht an der Anfangsstufe des Jahres 1928.
Nach der Befreiung des Landes im Jahre 1945 wurde der Wiederaufbau
des Landes begonnen und gleichzeitig war die Möglichkeit der Moderni
sierung der veralten Arbeitsmethoden vorgesehen. Unter anderem dachte
man wieder an die Anwendung der Photogrammetrie. Die praktische pho-
togrametrisch Tätigkeit begann im Jahre 1949, denn damals erst bestand
die Möglichkeit zur Anschaffung einer minimalen Ausrüstung zwecks
Luftaufnahme und Auswertung der Bilder.
Zur Zeit, nach 6 Jahren praktischer Anwendung der Photogram
metrie sind bis zum Ende des Jahres 1955 nur für die Bedürfnisse der
Wirtschaft Karten und Pläne im grossem Masstab 1 : 10.000 bis 1 : 2.500
hergestellt worden, die eine Geländefläche von 40.000 km 2 überdecken.
Für die Oberfläche von 31.000 km 2 erfolgte die Kartierung der Karten und
Pläne mittels Auswertegeräte, für die Oberfläche von 9.000 km 2 war das
Entzerrungsgerät angewendet. (Ausführlicher Bericht über diese photo-
grammetrischen Arbeiten befindet sich in der Jubiläumsnummer der Zeit
schrift „TEHNIKA“, 1955, im Aufsatz von Ing. R. Ukropina: „Zehnjährige
Tätigkeit des geodätischen Dienstes“, Seite 243—252, ausserdem in der
Zeitschrift „TEHNIKA“, № 12/1955, Seite 279—294).
Unabhängig von der zivilen photogrammetrischen Tätigkeit führt auch
das Militärgeographische Institut J N A, die topographische Ergänzung und
Herstellung der militär-topographischen Karten unter Benutzung der Pho-
togrammetrie aus.
Die Hauptmerkmale der Anwendung der Photogrammetrie in Jugo
slawien sind folgende:
1. Die Luftaufnahme wird mit Flugzeugen älterer Konstruktion, adap
tiert für diese Zwecke, ausgeführt. Die Dienstgipfelhöhe dieser Flugzeuge
geht nicht über 5.000 m, die Fluggeschwindigkeit beträgt 180—220 km/h.
Die Aufnahme für die Herstellung der Karten im mittleren Masstab
1 . 10.000 bis 1 : 25.000 erfolgt mittels Filmkammer. Für die Auswertung
werden unmittelbar nach der Aufnahme die Diaposotive auf Glas ange