Full text: Reprints of papers (Part 4a)

  
  
  
  
  
Aus: Sonderheft ,,Stockholm* 
von ,Bildmessung und Luftbildwesen* 
1956, Berlin 
Deutsche Gesellschaft 
für Photogrammetrie, München 
Ein neues Statoskop mit elektrischer Registrierung 
Von H. K. Meier, Aalen 
Seit Sebastian Finsterwalder besteht die Hauptaufgabe der Photogrammetrie in der ,,Her- 
stellung eines geometrisch áhnlichen Modelles des aufgenommenen Gegenstandes aus zwei 
Photographien desselben, deren innere Orientierung bekannt ist. Die Lósung dieser Aufgabe 
gestaltete sich für die Luftphotogrammetrie insofern schwierig, als die Daten der äußeren 
Orientierung zunächst nur auf dem Umwege über terrestrische Fixpunkte bestimmt werden 
konnten. 
Die daraus für das einzelne Modell, insbesondere aber für ihre Aneinanderreihung bei Aero- 
triangulationen, resultierenden Fehlereinflüsse sind allgemein bekannt. Sie gaben den Anlaß 
zur Entwicklung von Instrumenten, mit deren Hilfe die äußere Orientierung direkter Messung 
zugänglich gemacht werden sollte. Diese Bemühungen sowie die Anwendung der erarbeiteten 
Methoden auf die photogrammetrische Praxis sind u. a. mit V. Nenonens und O. v. Grubers 
Namen verknüpft. 
Eines der in diesem Rahmen entwickelten Instrumente ist das Statoskop, seine Aufgabe 
das Anzeigen und Registrieren von Flughôhendifferenzen während des Aufnahmefluges. Es 
soll einmal vom Instrumentenbrett aus dem Piloten als Führerstatoskop das Einhalten einer 
konstanten Flughóhe ermóglichen, zum anderen aber die unvermeidlichen Abweichungen von 
dieser konstanten Höhe zwecks Berücksichtigung bei der Auswertung als Registrierstatoskop 
aufzeichnen. ) 
Im Jahre 1929 wurde von V. Väisälä das Prinzip des Flüssigkeitsbarometers erstmals auf 
die Konstruktion eines solchen Gerátes angewendet [3]. Die wesentlichsten Konstruktions- 
elemente waren ein mit einer geeigneten Flüssigkeit gefülltes U-Rohr und ein nur durch dieses 
mit der Atmosphäre verbundenes AusgleichsgefäB. Die Temperierung des Ausgleichsbehälters 
erfolgte mittels eines Eis- Wasser-Gemisches in einer Thermosflasche. Das Instrument wurde 
entweder als Führerstatoskop oder aber, in Verbindung mit Uhr und photographischer Ein- 
richtung, als Registrierstatoskop verwendet. 
Die Flughóhendifferenzen wurden abgeleitet aus den Hohendifferenzen der Flüssigkeits- 
siule im U-Rohr. Dabei entsprach 1 mm (1 Skalenteil) dieser Hóhendifferenz in Meereshóhe 
etwa einem Flughóhenunterschied von 1 m. Der in kontinuierlicher Anzeige erfafte Bereich 
betrug + 40 m bis -- 60 m. Die Ablesegenauigkeit des Instrumentes wird angegeben [2] mit 
0,30 m bis 0,50 m, der „relative Fehler**, welcher einer beim: Bildflug gemessenen Hóhen- 
differenz anhaftet, mit + 1 m bis + 2 m. Das Gerät wurde auch von der Firma Zeiss-Aero- 
topograph in Jena gebaut. 
Eine neuere Konstruktion findet sich in dem von der Firma Askania zum Statoskop weiter- 
entwickelten Mikrobarometer. Im Gegensatz zum Flüssigkeitsstatoskop handelt es sich hier 
um ein mechanisches Manometer, dessen druckempfindliches Organ eine evakuierte Róhren- 
feder ist, während die Anzeige mit Hilfe eines Photozellenaufsatzes erfolgt. Die Frage, inwie- 
weit die beim Bildflug unvermeidbaren Neigungen des Instrumentes sowie Schwankungen 
des Speisungsstromes das Meßergebnis beeinflussen können, verlangt hier jedoch besondere 
Aufmerksamkeit. 
Die Technik der elektronischen Entfernungsmessung hat in letzter Zeit erhebliche Fort- 
schritte gemacht. Trotzdem erscheinen solche Entfernungsmesser für den vorliegenden Zweck 
ungeeignet, denn sie gestatten nur den Bodenabstand zu messen. Dieser aber wird von den 
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