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142 Hallert, Bestimmung der radialen Verzeichnung von Luftaufnahmen ZiV
Nr. 4/195g
In Abb. 3 sind die beiden, durch die Gittermethode bzw. die Parallaxenmethode erhal-
tenen Verzeichnungskurven der benutzten Bilder zusammengestellt. Die dritte Kurve is
die von National Bureau of Standards durch Messungen im Laboratorium bestimmte Ver.
zeichnungskurve des Objektives. Die Unterschiede zwischen den aus den Bildern bestimn.
ten Kurven sind nicht besonders groß und dürften mit der Bildqualität zusammenhängen
Die Refraktion scheint einen bedeutenden Einfluß auf die Verzeichnungskurve zu haben.
Die Bilder sind auch mit bedeutenden Asymmetrien behaftet, was in Abb.4 zu erkey.
nen ist, die die 4 aus den 4 Punktreihen erhaltenen Verzeichnungskurven darstellt.
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22/7
070
0.09 3 4
0.08
0.07 7 2
006
005 5 6
0.04
0.03
0.02
0.07 ^!
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t Se 0 80 700 90 fe
-002
-003
- 0.04
ans Abb. 4#
Abb. 4. Eine Darstellung der 4 einzelnen Kurven, woraus die mittlere Verzeichnungs-
kurve der Abb. 3 bestimmt wurde. Der Zusammenhang zwischen den einzelnen Kurven
und der Lage der Modellpunkte geht aus der kleinen Figur oben links hervor. Bedeu-
tende Unregelmäßigkeiten sind also in den untersuchten Bildern vorhanden. Trotzdem
ist die resultierende Kurve ziemlich regelmäßig. Die Unregelmäßigkeiten dürften mit
Asymmetrien des Objektives, Filmschrumpfungen etc., zusammenhängen.
Durch diese Parallaxenmethode werden selbstverständlich nur die Verzeichnungsdiffe-
renzen bestimmt, die dadurch entstehen, daß der betrachtete Punkt auf den beiden
Bildern an verschiedenen Stellen liegt. Für eine Absolutbestimmung der Verzeichnungen
muß die Gittermethode benutzt werden.
Es scheint, als ob die hier praktisch demonstrierten Methoden für die Verzeichnungs-
bestimmung von gewissem Wert für die photogrammetrische Praxis sein dürften. Die
wirkliche Verzeichnung in der Luft soll bei der Auswertung korrigiert
werden, nicht nur die Verzeichnung, wie sie in dem Laboratorium bestimmt ist.
Die Einwirkung der Verzeichnung und der Asymmetrien auf die photogrammetrischen
Messungsresultate kann durch elementare Operationen bestimmt werden, die oft in d&
photogrammetrischen Literatur behandelt worden sind. Die endgültigen Genauigkeits-
verhiltnisse der photogrammetrischen Auswertung wurden unter verschiedenen Voraus
setzungen in [1] prinzipiell behandelt.
Schrifttum
[1] Hallert, B.: Uber die Fehlertheorie der Aerotriangulation und einzelner Bildpaare. Zeitschrift für
Vermessungswesen, 1955, Heft 10 und 12. m
[2] Finsterwalder, S.: Die Hauptaufgabe der Photogrammetrie. Sebastian Finsterwalder ZU
75. Geburtstage. Berlin 1937 (Aus den Sitzungsberichten der K. Bayer. Akad. d. Wiss. 1932).
