I. Kraft und Stoff
Grund dieser ist es zweckmäßig, für alle verschiedenen Energieformen
das gleiche Maß (Erg bzw. Joule) zu benutzen; man soll sich aber Formen eir
nicht einbilden, damit die tatsächliche Identität dieser verschiedenen unseren (rea
Energieformen bereits bewiesen zu haben. Diese Identität ist vielleicht Instanz für
ein aus dem Energiesatz sich ergebendes Postulat, aber kein Re- MS kla
sultat, es ist eine Aufgabe, die hiermit gestellt ist, aber noch keine gründen ka
Lösung. Die Einheit aller der verschiedenen Energiearten muß noch Dies wird
erst gesucht werden, d.h. wir müssen erst wirklich einsehen, inwiefern uns nämlich
und in welchem Sinne z. B. Arbeit und Wärme tatsächlich ein und gesetzen. ve
dasselbe sind, ehe wir behaupten können, daß es sich um eine Identität gelten, etw:
beider handele. Vorläufig steht, solange bloß die Äquivalenz von gesetzen. I
Wärme und Arbeit vorliegt, diese Forderung nur auf dem Papier; der Energie:
sie mit wirklichem Inhalt zu erfüllen, ist eine erst zu lösende Aufgabe. ferentialglei
Wir werden im übernächsten Kapitel sehen, daß betreffs der Wärme vorstellt, di
und Arbeit diese Aufgabe heute tatsächlich gelöst ist. In bezug auf kann man ı
eine ganze Zahl weiterer Energiearten steht sie aber nach wie vor immer gesetze folge
noch nur als Postulat da. Denn jede Energieverwandlung ist in dem Annahmen,
früher erörterten Sinne eine „brutale Tatsache‘, die zu einer weiteren kann sich de
Erklärung herausfordert. Wir können uns z. B. nicht damit begnügen, Der Ener;
festzustellen, daß im Faden der Glühlampe elektrische Stromenergie ausreiche:
zunächst in Wärme und dann in Licht übergeht, sondern wir müssen Es geschieh:
wissen, wie es bei dieser Energieverwandlung eigentlich zugeht, und allein nicht
das ist nur möglich, wenn wir eine solche Vorstellung von den elektrischen Bedingung,
Vorgängen einerseits und den Wärme- und Lichterscheinungen anderer- steht, sind ii
seits entwickeln können, daß aus ihr einheitlich sowohl diese wie alle Abläufe N
möglichen anderen Beziehungen zwischen den drei Gebieten folgen. 987 50 MN
Der auch von Ostwald so entschieden vertretene Positivismus®?) ver- Wege (mög!
schleiert hier wie überall die vorliegenden Probleme oder dekretiert N Auch dan!
sie geradezu hinweg, indem er die rein äußerlich formale mathematische N S
Funktionsbeziehung schon für der Weisheit letzten Schluß erklärt. hervor al
Er merkt auch an dieser Stelle nicht, daß das eigentliche Problem erst Natur setz
hinter der Feststellung dieser Funktionsbeziehung beginnt mit der N Boch
Frage, woher denn diese und gerade diese Beziehung kommt. — Der En
Energiesatz ist nur das hervorstechendste Beispiel für solche zunächst ds uch T
rein tatsächlich ermittelten Beziehungen, die dann eine weitere KEr- TO e4 ®
klärung herausfordern. Wir mögen in die Physik hineingreifen, wo k ade SZ
wir wollen, dieser selbe Sachverhalt wiederholt sich überall. Das hindert MD Sn
indessen nicht, anzuerkennen, daß der Energiesatz tatsächlich die ve. erhebt
wichtigste derartige Beziehung ist, und zwar eben deshalb, weil er all- Wa
N En Opa er Mecha
umfassend ist. Schon in dieser Feststellung liegt implizite die Forderung D
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eingeschlossen, daß alle physikalischen Vorgänge letztlich ;
; . x schreiben:
von einerlei Art sein müssen, denn begreiflich wird die Aquivalenz |
der verschiedenen Energien nur, wenn dieselben zuletzt nur verschiedene Vor Gchlat en
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