Grundltücke neben der Altltädter Bürgerfchule und auch des früheren Losenhaufes der drei hannoverlchen Logen.
Das Wollselchäft wurde Ende der 80er Jahre aufseseben, da die inländifche Schafzucht fehr zurückgesangen
war und die deutfchen Wollmärkte infolge der überfeeifchen Märkte immer mehr an Bedeutung verloren.
Daß die Firma Ichon in ihren jungen Jahren großes Anlehen genoß, bewielen die zahlreichen und
ımfansreichen Lielerungsen, die ihr von der Kal. Hannoverlchen Resierung und auch von anderen Verwaltungen
üibertrasen wurden, und die [ich bis in die Gegenwart erhalten haben, ja noch heute einen Hauptbeltandteil
ihres Unternehmens bilden. — HM. PB. Röhrs muß aber auch außerhalb feines CGelchältes bei feinen Mitbürsern
(ehr beliebt gewelen fein, denn bei der Vereinigung der Altltadt mit der Calenberger Neultadt im Jahre 1824
wurde er zum Senator sewählt und ihm dort das Dezernat über die erlt 1893 gegründete Stadtfparkalfe
übertragen. Er ftarb 1835 im Alter von 59 Jahren.
Bis zur Volljähriskeit der beiden Söhne wurde das Gelchäft von der Witwe unter Beiltand eines nahen
Verwandten, des Kaufmanns Krako, weitergeführt. 1850 übernahmen die Söhne Carl und Wilhelm Röhrs
das Gelchäft semeinfam. Durch den 1873 erfolsten Tod von Wilhelm Röhrs wurde Carl Röhrs alleiniser
Inhaber. Dieler hatte die kaufmännifchen Fähiskeiten leines Vaters geerbt. Um 1870 gründete er auf eigene
Rechnung die Ziegeleien in Wülfel und Laaben und war [päter Mitbegründer und Vorligender der Rethener
und Lindener Zuckerfabrik. Viele Jahre hindurch, folange feine Gefundheit es zuließ, bekleidete er die ihm
übertrasenen kaulmännifchen Ehrenämter, er war Vorlitender der Handelskammer, Handelsrichter und
Vorlibender des Auflichtsrats der Hannoverfchen Malchinenfabrik, vorm. ©. Eseltorff, Linden.
Auch für gemeinnützise Beltrebunsen hatte er Itets viel Intereffe. Als Mitglied und Förderer des
„Turn=Klubbs” unterftützte er dielen finanziell und ermöslichte durch Hersabe einer größeren Summe
den Bau an der Malchltraße. Schr verdient machte er fich durch die Erhaltung des Zoolosifhen Gartens,
wo er mehrere Jahre Vorlitzender des Aullichtsrats war. Gleich nach dem Jahre 1866 wurde C. Röhrs
zum preußilchen Kommerzienrat ernannt. — Um lich bei der wachlenden Gelchäftstätiskeit zu entlalten,
cerennte er am 24. Juli 1878 die Wollhandlung und die Ziegeleien von der Tuchhandluns, nahm den
Kaufmann Herrn Carl Nedderich, der seit 1857 im Gelchäft tätig war, als Teilhaber auf und ließ dann
die neue Firma unter: Röhrs & Co. Tuchhandluns, im Handelsresilter eintrasen. — Ende der 80er Jahre
fiel das alte Gefhältshaus Marktltraße 4 dem Durchbruch der Grupenkftraße zum Opfer und das Cie=
(chäft wurde in das neuerbaute, gegenüberliegende Haus Marktltraße 52, Ecke Grupenltraße, verlegt.
1891 ftarb der Kommerzienrat C. Röhrs und Herr C. Nedderich wurde alleiniger Inhaber, der das
Gelchäft in der alten feinen kaufmännifchen Weile weiterführte. 1513, noch zu feinen Lebzeiten — er
ftarb 1918 — übertrug Herr C. Nedderich Gelchäft und Firma auf feine langjährigen Mitarbeiter Herrn
Carl Müller und Herrn Emil Reser. Beide Herren waren eng mit der Firma verwachlen, denn im Jahre
1913 war Herr Müller bereits 40 Jahre und Herr Reser 31 Jahre bei der Firma Röhrs & Co. Der alt=
sewährte Grundlatz des Gründers: „Treu und Glauben in allen kaufmännifchen Handlunsen” ift auch
heute noch in der Firma maßsebend.
Franz Mumme SS Co
Weinsroßhandlung
Hannover, Am Markte 13
seit über 100 Jahren befaßt lich
die Firma mit dem Einkauf und 4
Vertrieb von ausländifchem Rotwein, befonders Bordeaux=-
Weinen. Sie kauft dielelben unmittelbar am Erzeusunss=
‚late und pflest diefelben Jahre hindurch auf fachmännilche
nd forsfältiglte Weile bis zur vollen Entwicklungs.
Weit über die Grenzen unleres engeren Vaterlandes hinaus
[{t die Firma beltens bekannt und verdient daher wohl mit
zecht die Bezeichnung: „ Das alte lolide Rotweinhaus“”.
Das: Gelchäftshaus ilt, foweit es fich um die noch heute von
der Firma benukbten
Sellergewölbe han-
delt, fehr alten Ur=
—_ ZA prunss. Jebt. zus
scmauerte Verbindunsssänge zur gegenüberliegenden Marktkirche
ind heute noch deutlich fichtbar.
Das auf dielen Gewölben ftehende Haus ift laut ein=
semauertem Grundftein im Jahre 1755 errichtet. Vor vielen
Jahrzehnten aus Könisl. hannoverfkchem Kronbeliß erworben,
beherbergt es heute khon die vierte Generation der Familie.
m
Franz Mumme
& Co,